US-Open-Viertelfinale:Angelique aus dem Nichts

Als erste Deutsche seit 15 Jahren im Halbfinale der US Open: Die 23-jährige Angelique Kerber ist die große Tennis-Überraschung in New York. Andrea Petkovic hingegen schaffte es nicht in alle Spielfeldecken - und Regen führt zum nächsten Eklat im Herrenfeld.

Die Bilder vom Viertelfinale in New York.

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2011 US Open - Day 11

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Als erste Deutsche seit 15 Jahren im Halbfinale der US Open: Die 23-jährige Angelique Kerber ist die große Tennis-Überraschung in New York. Andrea Petkovic hingegen schaffte es nicht in alle Spielfeldecken und wegen des Regens kommt es zum nächsten Eklat im Männerfeld. Die Bilder vom Viertelfinale aus New York. 

Die Wucht des Moments zwang Angelique Kerber auf die Knie. Als Nummer 92 der Welt war die 23-Jährige aus Kiel nach New York gereist, nun steht sie als erste deutsche Spielerin seit 15 Jahren im Halbfinale der US Open.

US Open 2011

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Kerber besiegte am Donnerstag die Italienerin Flavia Pennetta  im Viertelfinale mit 6:4, 4:6, 6:3. Der Einzug Kerbers unter die letzten Vier ist die größte Überraschung des Turniers. Auch für die Spielerin. "Ich bin letzte Nacht um drei Uhr aufgewacht und habe mich gefragt: Ist das ein Traum?", verriet Kerber.

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Pennetta war als Favoritin ins Spiel gegangen. Sie ist die Nummer 25 der Welt und hatte in New York bereits gegen Maria Scharapowa und die starke Chinesin Shuai Peng gewonnen. Kerber schien da ein Glückslos auf dem Weg ins Halbfinale zu sein.

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Doch die Kielerin hatte sich vor dem Turnier neu orientiert. "Ich glaube, dass sie Fehler gemacht und inzwischen aus ihren Fehlern gelernt hat. Sie hat nicht konstant mit einer Person trainiert, da fehlte jemand, der ihr klar sagt, wo es langgeht", erklärte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".

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Nach 13 Erstrunden-Niederlagen seit August 2010 hatte sie begonnen, in der Akademie von Rainer Schüttler und Alexander Waske in Offenbach zu trainieren, wo auch Andrea Petkovic übt. "Angie hat dann vier oder fünf Wochen auf Turniere verzichtet und sich fit gemacht. Und über die Fitness hat sie sich Selbstvertrauen geholt", berichtete Rittner. Das bewirkte offenbar ein kleines sportliches Wunder.

Flavia Pennetta

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Pennetta sah lange Zeit wie die schnelle Verliererin aus, lag 4:6 und 2:4 zurück. Ehe Kerber die Angst vor dem großen Triumph ergriff. "Ich war mit meinen Gedanken woanders und habe mich gar nicht mehr auf mein Spiel konzentriert", sagte Kerber.

Angelique Kerber

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Erst im dritten Satz fing sich die Deutsche wieder und kämpfte sich in die Partie zurück. "Als der Matchball verwandelt war, habe ich es nicht geglaubt. Ich kann es immer noch nicht glauben."

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"Zehn Minuten später hatte ich schon 50 SMS und 60 E-Mails. Ich habe mein Handy ausgemacht, es war zu viel", berichtete die Frau aus Kiel, die sich bereits vor dem Halbfinale über das höchste Preisgeld ihrer Karriere freuen kann: 450.000 Dollar. "Da schaue ich nicht drauf. Ich will das auch gar nicht wissen", sagte Kerber.

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Ihre Gegner im Halbfinale am Samstag ist die Australierin Samantha Stosur. Die Nummer zehn der Welt gewann im Viertelfinale mit 6:3, 6:3 gegen die russische Nummer zwei  Vera Swonarewa  und gab zu: "Ich weiß nicht viel über Kerber, außer dass sie Linkshänderin ist. Das ist alles. Wir haben niemals gegeneinander gespielt oder miteinander trainiert."

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Die deutsche Kollegin Petkovic prophezeite aber ein schweres Halbfinale gegen Stosur: "Sie spielt wie ein Mann."

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Petkovic selbst scheiterte wie schon bei den Australian Open und den French Open in diesem Jahr im Viertelfinale. Sie verlor 1:6, 6:7 (5:7) gegen die Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki.

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"Ich habe den ersten Satz verpennt. Im zweiten war es dann zu spät", sagte Petkovic.

Caroline Wozniacki

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Wozniacki schlug wie gewohnt die Bälle in die Ecken des Spielfelds, weshalb sich die Knieverletzung der Deutschen mehr bemerkbar machte als in den Spielen zuvor. "Wenn ich ehrlich bin, war ich nicht tausendprozentig in den Ecken", sagte Petkovic.

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Im zweiten Satz zeigte sie Kämpferqualitäten, holte einen 1:3-Rückstand auf und schaffte nach dem Break zum 3:5 sogar die 6:5-Führung. Petkovic brachte aber nicht ihren Aufschlag durch und kassierte im Tiebreak die zweite Niederlage im dritten Vergleich gegen die Nummer eins.

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Petkovic will nun ihren Meniskuseinriss im Knie vorerst konservativ behandeln lassen, um die Saison zu Ende spielen zu können. Eine eventuell nötige Arthroskopie will sie erst danach vornehmen lassen. Wozniacki hingegen trifft im Halbfinale auf Serena Williams, die ...

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... die Russin Anastasia Pawljutschenkowa mit 7:5, 6:1 besiegte. Williams ist nun seit 17 Spielen auf Hartplatz ungeschlagen und für viele die Topfavoritin bei den Frauen auf den Sieg in New York.

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Die Partie Wozniacki gegen Petkovic fand auf einem  kleinen Nebenplatz statt, weil der Belag im Louis-Armstrong-Stadion wegen des Regens in den Tagen zuvor beschädigt war. Das hatte zuvor zum nächsten Eklat zwischen Spielern und dem Oberschiedsgericht des Turniers geführt.

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Durch die Feuchtigkeit der vergangenen Tage hatte sich hinter der Grundlinie wegen eines Haarrisses im Platz eine Blase gebildet, aus der Wasser kam. Andy Roddick und David Ferrer monierten, dass der Belag an dieser Stelle rutschig sei und sie deshalb nicht spielen könnten.  Zunächst lachte Lokalmatador Roddick noch. Doch als sich die Unterbrechung beim Stand von 4:2 für ihn zu einer längeren Pause auswuchs, wurde der Champion von 2003 zusehends ungehaltener und verließ wie der Spanier verärgert den Platz.

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Die Fortsetzung des Matches verzögerte sich, weil Oberschiedsrichter Brian Earley zunächst beratschlagen musste, und der Platz dann notdürftig repariert werden sollte. Eine halbe Stunde wurde dafür veranschlagt. Mit Ablauf der Frist kamen die Spieler zurück - und der Ärger begann erst richtig. Denn nichts war besser geworden, wie Roddick und Ferrer schon nach der ersten Fuß-Probe erkannten. "Wir wollen spielen, egal wo", schimpfte Roddick, schnappte sich wutentbrannt seine Tennistasche und verließ kopfschüttelnd erneut das Louis-Armstrong-Stadion, das nach missglückten Reparaturversuchen geschlossen wurde. Gespielt wurde schließlich auf dem  kleinen Nebenplatz.

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Der wütende Roddick gewann 6:3, 6:4, 3:6, 6:3, ließ sich anschließend von den amerikanischen Fans feiern und trifft im Viertelfinale auf Titelverteidiger Rafael Nadal.

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Neben dem Amerikaner Roddick (das Plakat in der Mitte) sind auch der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic (links) und Roger Federer (rechts) noch im Turnier.

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Dabei regnete es auch an diesem Abend wieder über New York, die Viertelfinals im Arthur-Ashe-Stadion mussten teilweise unterbrochen werden.

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Der fünfmalige Sieger Federer revanchierte sich beim Franzosen Jo-Wilfried Tsonga mit 6:4, 6:3, 6:3 für das Wimbledon-Aus.

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Der Weltranglisten-Erste Djokovic profitierte im Serben-Duell beim Stand von 7:6 (7:2), 6:7 (3:7), 6:0, 3:0 von der Aufgabe von Janko Tipsarevic. So kommt es am Samstag wieder zum Duell Djokovic gegen Federer. Der Serbe hatte den Schweizer vor einem Jahr an gleicher Stelle in fünf Sätzen ausgeschaltet, gegen ihn bei den French Open aber eine seiner bisher nur zwei Niederlagen in dieser Saison kassiert.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/lala
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