Vierte im Slalom:Maria Höfl-Riesch hadert mit sich

Der goldene Abschied bleibt aus: Maria Höfl-Riesch muss sich in ihrem letzten Olympia-Rennen mit dem vierten Platz begnügen - und weint. Sie macht im Finaldurchgang zu viele Fehler. Es siegt Mikaela Shiffrin vor zwei Österreicherinnen.

Sotschi 2014 - Ski alpin

Zum Abschied eine Medaille im Slalom verpasst: Maria Höfl-Riesch

(Foto: dpa)

Maria Höfl-Riesch hat bei den Winterspielen von Sotschi eine weitere Olympia-Medaille verpasst. Die 29 Jahre alte Skirennfahrerin fiel beim Slalom im zweiten Durchgang auf Platz vier zurück. Nach dem ersten Lauf war Höfl-Riesch Zweite gewesen. Olympiasiegerin wurde Mikaela Shiffrin aus den USA. Die 18-Jährige lag am Freitag beim Flutlicht-Slalom vor den Österreicherinnen Marlies Schild und Kathrin Zettel. Barbara Wirth aus Lenggries steigerte sich im zweiten Lauf und fuhr auf Rang 14 vor.

Höfl-Riesch fehlten 38 Hundertstel Sekunden zum Bronze-Rang. "Das ist im ersten Moment schon eine Enttäuschung", sagte sie mit Tränen in den Augen. Obwohl ihre zweiten und letzten Olympischen Spiele mit Gold in der Superkombination und Silber im Super-G ja wirklich gut gelaufen seien: "Vierte bei einem Großereignis zu werden schmerzt schon", ergänzte sie, nachdem sie ihrem im Zielraum mitfiebernden Mann Marcus Höfl um den Hals gefallen war.

Auf dem Weg zu einer dritten Medaille in Russland hatte sich Höfl-Riesch von den schwierigen Umständen zunächst nicht beeindrucken lassen: Die Piste war nach dem Dauerregen in den Stunden vor dem Rennen völlig aufgeweicht, im zweiten Lauf dann hart und ruppig. Höfl-Riesch hatte wiederholt Probleme und rutschte vom zweiten Rang auf den vierten zurück. Im Ziel legte sie ein bisschen entschuldigend den Kopf zur Seite. "Es war einfach kein guter Lauf", sagte sie.

Alpindirektor Maier: "Das ist ein unglückliches Ende"

DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier hätte Höfl-Riesch freilich einen würdigeren Abgang gewünscht. "Das ist ein unglückliches Ende", sagte er, "aber eine muss halt Vierte werden." Ein "bissl bitter" sei es, "wenn du nach dem ersten Lauf Zweite bist und oben noch so weit vorne." In der Tat lag Höfl-Riesch gut im Rennen, ihr Vorsprung auf die erst siebtplatzierte Zettel und die zunächst sechstplatzierte Marlies Schild schien groß genug. Dann aber häuften sich die Fehler, vor allem jener im Flachstück "war zu groß", wie Maier konstatierte.

Höfl-Riesch hätte die erste alpine Ski-Dame mit zwei Slalom-Olympiasiegen hintereinander werden können. Die zweimalige Weltmeisterin hatte bei den Winterspielen von Sotschi zuvor bereits Gold in der Super-Kombination und Silber im Super-G geholt. Auf einen Start im Riesenslalom verzichtete sie wegen eines Infekts der oberen Atemwege, auch um sich für den Slalom zu schonen.

Mit insgesamt drei Medaillen bei den Sotschi-Winterspielen nach Riesenslalom-Bronze durch Viktoria Rebensburg haben die deutschen Skirennfahrer ihr Soll bereits vor dem letzten Wettbewerb erfüllt. Im Herren-Slalom an diesem Samstag hofft Felix Neureuther auf weiteres Edelmetall.

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