Wer im Skispringen Erfolg haben will, der muss sein Gewicht in der Nähe der Magersuchtsgrenze halten - so die lange Zeit gültige Maxime. Um dem sukzessiven Herunterhungern der Athleten entgegenzutreten, führte die Fis bereits 2004 die sogenannte BMI-Regel ein und verschärfte diese im Vorfeld der laufenden Saison noch einmal. Wer mit einem Ski springen will, der die maximal erlaubte Länge und damit den besten Auftrieb besitzt, muss einen BMI von mindestens 21 aufweisen. In der Vorsaison hatte noch ein Wert von 20,5 gereicht.
Heißt: Ein 1,80 Meter großer Springer muss mindestens 68,04 Kilogramm wiegen, sonst muss er kürzere Ski nehmen. Die Regel wird jedoch nicht von allen Seiten für gut befunden, Ex-Springer Andreas Goldberger übte harsche Kritik: "Derzeit ist es so - darauf würde ich wetten -, dass von den 30 Topspringern im Weltcup höchstens fünf mit der maximalen Skilänge springen. Diese Situation müsste einem zu denken geben."
Richard Freitag hat beispielsweise nur einen BMI von etwa 19,4 (58 Kilo bei 1,73 Metern; Angaben laut Homepage des DSV) - und ist trotzdem sehr erfolgreich.
Im Bild: Thomas Morgenstern, r., und Kamil Stoch beim Sommer-Grand-Prix in Einsiedeln im August 2011.