Vierschanzentournee:Stoch triumphiert nach Tandes Wackler

Vierschanzentournee: Kamil Stoch gewinnt die Vierschanzentournee.

Kamil Stoch gewinnt die Vierschanzentournee.

(Foto: AFP)

Skisprung-Olympiasieger Kamil Stoch aus Polen hat die 65. Vierschanzentournee gewonnen. Der 29-Jährige siegte im letzten Wettbewerb in Bischofshofen und entschied die Gesamtwertung vor seinem Landsmann Piotr Zyla für sich. Der als Führender ins letzte Springen gegangene Norweger Daniel Andre Tande wurde Gesamtdritter.

Tande kam im letzten Springen nur auf Platz 26, nachdem er im zweiten Durchgang nach einem technischen Problem nur knapp einen Sturz vermieden hatte. "Es ist sehr traurig. Ich wünsche mir immer, dass die Gegner die besten Möglichkeiten haben", sagte Stoch hinterher und fügte mit Blick auf die gesamte Tournee an: "Es war ein wirklich starker Wettkampf."

Der 29-Jährige lag nach acht Wertungsdurchgängen mit 997,8 Punkten vor seinem Landsmann Piotr Zyla (962,5) und Tande (941,8). Dem Norweger, der mit hauchdünnem Vorsprung in den letzten Wettbewerb gegangen war, ging im finalen Sprung die Bindung auf, er vermied mit Mühe einen Sturz und kam nur auf Tagesplatz 26. Im Auslauf weinte Tande.

"Gestern war es geil, heute scheiße", schimpft Andreas Wellinger

Markus Eisenbichler (Siegsdorf) beendete die Tournee als bester Deutscher auf einem guten Platz sieben (924,4) - mehr wäre freilich möglich gewesen, Rang 13 in Bischofshofen und Platz 29 in Innsbruck verhinderten dies aber. "Ich hatte Kopfweh, Rückenschmerzen, Halsweh. Dafür war es okay. Ich kann zufrieden nach Hause fahren, das war meine beste Tournee", sagte der Oberbayer.

Stephan Leyhe (Willingen) wurde Gesamt-Achter (911,1). Das letzte Springen war in Bischofshofen bei Temperaturen um minus 15 Grad war für das DSV-Team trotz Platz sechs für Richard Freitag (Aue) eines zum Vergessen. Allen voran patzte Andreas Wellinger (Ruhpolding). Der Team-Olympiasieger, der am Donnerstag mit einem Traumflug zum Schanzenrekord von 144,5 m die Qualifikation gewonnen hatte, stürzte böse ab, verlor sein K.o.-Duell mit Eisenbichler und verpasste sogar den zweiten Durchgang. "Gestern war es geil, heute scheiße", sagte der restlos bediente 21-Jährige: "Mein Flug war auf Aufwind ausgelegt, mit den Bedingungen der Qualifikation würde ich wahrscheinlich jetzt noch fliegen".

Stoch, der mit Schmerzen am Schlüsselbein sprang, sicherte sich als zweiter Pole nach Adam Malysz (2000/01) den Tournee-Sieg. Nach Olympiasieg, Weltmeisterschaft und Gesamtweltcup-Sieg holte Stoch den vierten von fünf großen Einzeltitel im Skispringen. Nun fehlt noch der Erfolg bei der Flug-WM.

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