Vierschanzentournee:Geisterspringen

Vierschanzentournee ohne Publikum in Garmisch-Partenkirchen

Von sid, dpa

Das Sportjahr 2021 beginnt unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Bei der Vierschanzentournee wird das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen am 1. Januar wohl nicht vor Publikum ausgetragen werden können. Man plane derzeit wegen gestiegener Corona-Zahlen ohne Zuschauer, sagte Präsident Michael Maurer vom Skiclub Partenkirchen der Agentur dpa. Er fügte an: "Wir lassen uns eine Hintertür offen, wenn sich die Lage bessern sollte."

Weil die stark steigenden Infektionszahlen auch in Süddeutschland keine seriöse Planung mit Zuschauern zulassen, droht ein Garmischer Geisterspringen. Lediglich Springer, Betreuer, Offizielle sowie Helfer und Medienschaffende in reduzierter Zahl sind zugelassen. Der Tourneestandort Oberstdorf im Allgäu plant für das Auftaktspringen am 29. Dezember noch mit 2500 (statt gewöhnlich 25 000) Besuchern, alle Eintrittskarten waren binnen Minuten verkauft. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Vorhaben zu halten ist, sinkt täglich.

Die deutschen Springer reagierten auf die Nachricht gefasst. "Ich versuche eben, die Fans am Fernsehen zu begeistern. Alles andere kann ich nicht beeinflussen, darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf", sagte Weltmeister Markus Eisenbichler. Karl Geiger befand: "Besser ohne Zuschauer als gar nicht." Die österreichischen Veranstalter in Innsbruck und Bischofshofen haben sich zur Zuschauerfrage noch nicht erklärt, doch auch hier sieht, wie beim alpinen Auftakt in Sölden am vergangenen Wochenende, alles danach aus, dass die Sportler unter sich bleiben werden.

© SZ vom 23.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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