Vierschanzentournee:"Es ist gigantisch"

66. Vierschanzentournee

Richard Freitag freut sich über seinen zweiten Platz beim Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf.

(Foto: dpa)

Beim Start der Vierschanzentournee in Oberstdorf drehte sich nicht nur der Wind, wie er wollte. Im Oberallgäu prasselte auch der Regen fast ununterbrochen auf die Skispringer ein. Der Weltcup-Gesamtführende Freitag ließ sich durch das Wetter aber weder Leistung noch Laune verderben - und landete hinter dem Titelverteidiger Kamil Stoch aus Polen auf Platz zwei. "Es war ein toller Wettkampf. Es ist gigantisch", meinte Freitag nach seinem geglückten Start in die Tournee.

Trotz des guten Ergebnisses vermisste der 26-Jährige aber noch etwas. "Die Sprünge waren auf einem guten Level, aber nicht so, dass ich sage, dieses Feeling möchte ich oben haben", meinte Freitag, der 128,5 und 127 Meter weit sprang. Bundestrainer Werner Schuster bewertete Freitags Leistung positiv. "Ritschi hat es sehr gut gemacht. Es waren keine perfekten Sprünge, aber er ist in einer super Position und kann zufrieden sein", sagte der Österreicher.

"Ich bin komplett zufrieden mit der Arbeit", sagt Stoch

Seine weiteren Springer komplettierten ein gutes Resultat für den DSV. Markus Eisenbichler landete auf Platz neun (128,5 und 117,5 Meter) und Andreas Wellinger (115 und 123 Meter) auf Rang zehn. Auch Karl Geiger (17.), Stephan Leyhe (24.) und Constantin Schmid (28.) holten Weltcup-Punkte. "Im Grunde haben wir es gut gemacht", sagte Schuster nach dem schwierigen Wettkampf, den 25 500 Zuschauer in der ausverkauften Arena am Schattenberg verfolgten. Doch der Bundestrainer warnte auch: "Es wird beim nächsten Springen nicht leichter werden."

Damit meinte er nicht nur das Wetter, sondern auch die polnische Mannschaft. Das DSV-Team hatte in der bisherigen Saison überragt, doch in Oberstdorf waren die Polen besser unterwegs. Auf dem Podest stand neben Stoch auch Dawid Kubacki als Dritter, Stefan Hula landete auf Rang fünf. "Ich bin komplett zufrieden mit der Arbeit, die ich heute gemacht habe", sagte Stoch.

Viele Mitfavoriten enttäuschen

Dieses Gefühl vermisst Freitag noch. Doch schon am Sonntag will er es in der Qualifikation für Garmisch-Partenkirchen finden. "Wenn das Feeling stimmt, macht es noch mehr Spaß. Genau das werde ich jetzt in Garmisch versuchen", kündigte Freitag in der ARD an. Mit nur 4,2 Punkten Rückstand auf Stoch liegt er hervorragend in Position, um die Gesamtführung anzugreifen.

Auch Eisenbichler und Wellinger sehen noch Steigerungsbedarf. "Ich bin Neunter geworden, aber es kann auch ganz anders ausgehen", sagte Eisenbichler, der bei beiden Sprüngen in der Übergangsphase patzte. Auch der Weltcup-Zweite Wellinger will sich weiter verbessern. "Der zweite Sprung war definitiv eine Steigerung, ich komme immer noch nicht ganz rein ins Fliegen. Es wird Stück für Stück besser", sagte der Mixed-Weltmeister, der zweimal mit schwierigen Verhältnissen zu kämpfen hatte.

Dass das deutsche Team mit den Leistungen dennoch zufrieden sein kann, zeigten auch die prominente Opfer, die das Wetter forderte. Die Mitfavoriten Daniel Andre Tande und Peter Prevc enttäuschten. Der Norweger Tande wurde 20., der frühere Tournee-Sieger aus Slowenien scheiterte gar im ersten Durchgang.

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