VfL Osnabrück:Party im Linienbus

VfL Osnabrück - VfR Aalen

Bierdusche bei der Pressekonferenz: Osnabrücks Trainer Daniel Thioune.

(Foto: Friso Gentsch/dpa)

Vor einem Jahr wäre Osnabrück fast in die Regionalliga abgestiegen. Nun kehrt der VfL nach zehn Jahren in die zweite Liga zurück.

Die Aufstiegsfeier des VfL Osnabrück war am Ende fast genauso bemerkenswert wie der Aufstieg an sich. Nachdem die Rückkehr in die zweite Fußball-Bundesliga am fünftletzten Drittliga-Spieltag gesichert war, bewegten sich Spieler und Fans gemeinsam vom Stadion bis zum Rathaus der Stadt - zu Fuß oder im Linienbus. "Wir werden nächstes Jahr Vollgas geben, damit wir auch 'ne ganz geile Rolle in der zweiten Liga spielen", brüllte Trainer Daniel Thioune ins Megafon.

18 999 Zuschauer erlebten am Samstag den 2:0-Sieg ihres Klubs gegen den VfR Aalen und die Nachricht vom Patzer des Verfolgers SV Wehen Wiesbaden in Jena. Der VfL, der vor einem Jahr beinahe in die Regionalliga abgestiegen wäre und gerade sein 120. Vereinsjubiläum feiert, hat nun vier Spieltage vor Schluss 14 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Der Platzsturm der Fans nach dem Schlusspfiff war nur der Anfang einer langen Party. "Eine unfassbare Saison", sagte U21-Nationaltorwart Torhüter Nils Körber. "Nach zehn Spieltagen hat jeder gesagt: Die hatten Glück. Aber es war harte Arbeit."

Nach der verkorksten Saison 2017/18 bauten Trainer Thioune und Sportdirektor Benjamin Schmedes im vergangenen Sommer ein neues Team auf, 16 Spieler gingen, 14 Neue kamen. "Die Jungs waren bereit, durch das Feuer zu gehen", sagte Schmedes, "der Trainer hat sie dazu Woche für Woche verbessert." Nun kehrt der Klub in die zweite Liga zurück, der er einst lange angehörte und in der er zuletzt 2008 den Klassenerhalt schaffte, damals unter Trainer Claus-Dieter Wollitz. Das dürfte auch in der kommenden Saison das Ziel sein; "personell, finanziell wie auch infrastrukturell" sei der Verein nicht mehr als ein normaler Drittliga-Klub, hatte Geschäftsführer Jürgen Wehlend zuletzt dem NDR gesagt. Wobei: Den Aufstieg hatten viele dem VfL ja auch nicht zugetraut.

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