VfL Wolfsburg:Van Bommels Wechsel-Fehler

Muenster, Preußenstadion, 08.08.21, GER, Herren, DFB-Pokal, Preußen Muenster - VfL Wolfsburg Bild: Trainer Mark van Bom

Einmal zu oft zur Auswechslung gerufen: Mark van Bommel.

(Foto: imago images/Ulrich Hufnagel)

Sechs neue Spieler gebracht: Dem VfL Wolfsburg droht das Pokal-Aus. Münster kann Einspruch gegen die Spielwertung einlegen.

Ein Wechselfehler des neuen Trainers Mark van Bommel kann Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals kosten. Beim glücklichen 3:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung beim Regionalligisten Preußen Münster nahm der Niederländer nach drei Wechseln in der regulären Spielzeit weitere drei Wechsel in der Verlängerung vor. Das erlauben die Statuten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aber nicht. Laut einem Bericht des Kicker vermerkte Schiedsrichter Christian Dingert den Wechselfehler im Spielbericht. Münster kann nun Protest gegen die Wertung des Spiels einlegen.

"Ja, es ist uns bewusst, dass Wolfsburg sechsmal gewechselt hat. Wir werden das intern besprechen und entscheiden, ob und wie wir dagegen vorgehen", sagte Manager Peter Niemeyer. Dies soll an diesem Montag geschehen. Unmittelbar nach dem Spiel war niemand von einem Regelverstoß ausgegangen, auch bei der Pressekonferenz war dies noch kein Thema.

In den Durchführungsbestimmungen des DFB heißt es, dass "auch in der kommenden DFB-Pokalsaison fünf Auswechselungen möglich" sind - und unter Paragraf 31, Punkt 3a geht es wie folgt weiter: "Während des Spieles dürfen fünf Spieler ausgetauscht werden. Eine darüber hinaus gehende zusätzliche Auswechslung bei Spielen mit Verlängerung ist nicht zulässig."

Der Wolfsburger Admir Mehmedi hätte also nicht mehr für Maximilian Philipp eingewechselt werden dürfen. Coach van Bommel erklärte gegenüber der Bild-Zeitung, dass er sich beim Vierten Offiziellen erkundigt habe, ob er den sechsten Wechsel vornehmen dürfe: "Ich habe mit dem Schiri darüber gesprochen." Bei der EM war zuletzt ein zusätzlicher sechster Wechsel in der Verlängerung erlaubt gewesen.

Wolfsburg, als Vierter der Vorsaison in der Champions League am Start, wäre auch sportlich um ein Haar ausgeschieden. Innenverteidiger Marcel Hoffmeier erzielte nach einer Ecke das überraschende 1:0 (74.) für den lange Zeit starken Viertligisten Münster. Josip Brekalo glich für den enttäuschenden VfL erst in der 90. Minute aus. Torjäger Wout Weghorst (103.) und Ridle Baku (120.+1) trafen in der hitzigen Verlängerung vor 6703 Zuschauern zum vermeintlichen Zittersieg. Dennoch passten die Leistung und van Bommels Wechsel-Malheur ins Bild: Schon die Wolfsburger Saisonvorbereitung war mit fünf Testspielniederlagen in Serie verkorkst - für den neuen Trainer hätte es kaum schlechter losgehen können.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: