VfL Wolfsburg:Dreist durch die Mitte

1899 Hoffenheim - VfL Wolfsburg

Wolfsburgs Wout Weghorst (Mitte) jubelt über das später aberkannte Tor zum 0:2.

(Foto: Uwe Anspach/dpa)

Wout Weghorst beschert den Wolfsburgern per Dreierpack in einem aufregenden Spiel den knappen 3:2-Sieg gegen Hoffenheim.

Von Felix Haselsteiner, Sinsheim

"Wurde ja mal Zeit", brummte Jörg Schmadtke, als er auf die drei Tore von Stürmer Wout Weghorst angesprochen wurde. Viel mehr wollte der verschmitzt lächelnde Vorstand gar nicht sagen zu dem Niederländer, der dem VfL Wolfsburg soeben einen 3:2-Auswärtssieg in Hoffenheim beschert hatte. Naja, eins noch: "Den einen Kopfball in der ersten Halbzeit hätte man ruhig auch direkt machen können."

Nach dem Stotterstart in die Rückrunde bremste Schmadtke lieber als groß zu loben. Die guten Ansätze, die Wolfsburg in Hoffenheim erneut unter Beweis stellte, dürften jedoch auch Schmadtke nicht verborgen geblieben sein. Trainer Oliver Glasner hatte eine bewusst defensivere Ausrichtung gewählt, um das Hoffenheimer Tempo in der Offensive nicht zur Geltung kommen zu lassen. In der ersten Halbzeit ging diese Taktik voll auf, was zu einem chancenarmen und eher flauen Bundesligaspiel führte. Während Hoffenheim nach der Pause zweimal wechselte und die Taktik umstellte (von Dreier- auf Viererkette), blieben die Wolfsburger bei ihrer abwartenden Haltung - die vor allem Weghorst entgegenkam. "Ich habe mich sehr wohlgefühlt mit der kompakten Taktik", sagte der Dreifachtorschütze nach dem Spiel: "Ich konnte mich darauf fokussieren, im Strafraum auf die Chancen zu warten, das liegt mir." Dass Weghorst sich auf sein Dasein im gegnerischen Strafraum beschränkt hätte, stimmt allerdings nicht, er verschuldete sogar ein Gegentor: Denn als er wenige Minuten nach dem zweiten Führungstor per Hand einen Freistoß blockte, nutzte Kramaric den Elfmeter zum 2:2 (60.).

Das Spiel wurde nun wesentlich offensiver, Hoffenheim hätte zweimal in Führung gehen können. Den Siegtreffer organisierte sich Weghorst dann in eher untypischer Manier selbst: Er klärte im eigenen Strafraum, sprintete über das ganze Feld, um ein Zuspiel formvollendet per Lupfer zu verwandeln (71.). "Es waren lange Wochen ohne Tore, das hat genervt", sagte Weghorst. Die finale Bilanz bei der Abfahrt aus Sinsheim aus seiner Sicht: Drei Tore, drei Punkte - und ein Ball: "Nach einem Hattrick nehme ich den immer mit, mein Sohn spielt dann damit im Garten."

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