Neulich war der VfL Bochum Thema bei „Wer wird Millionär?“. Die 2000-Euro-Frage lautete: „Welcher Fußball-Bundesligist zählt zu den sogenannten Revierklubs?“ A) VfL Wolfsburg, B) VfB Stuttgart, C) VfL Bochum, D) Union Berlin. Der Kandidat wusste es nicht. Er war Österreicher. Das Publikum im Kölner Studio konnte aber helfen. 96 Prozent wussten, dass Bochum im Ruhrgebiet liegt. Zwei Prozent tippten auf Stuttgart.
Die Revierklubs sind nicht mehr, was sie mal waren. Der MSV Duisburg, Borussia Dortmund und Schalke 04 gehörten 1963 zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga. Diese drei sowie der VfL Bochum, Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen und Wattenscheid 09 sind jene sieben Revierklubs, die im Laufe der Zeit schon Bundesligisten waren.
In mehreren Jahren spielten fünf Revierklubs gleichzeitig in der Bundesliga. Letztmals war das in der Saison 1991/92 der Fall (Dortmund, Schalke, Bochum, Wattenscheid, Duisburg). 2007/08 waren es letztmals vier (Schalke, Bochum, Dortmund, Duisburg), 2022/23 letztmals drei (Dortmund, Bochum, Schalke). In der jetzt laufenden Saison könnten es letztmals zwei sein (Dortmund, Bochum). Mit Bochums möglichem Abstieg droht der Bundesliga ein in 62 Jahren nie dagewesenes Szenario: Dann spielte im BVB nächste Saison nur noch ein einziger Revierklub in der Bundesliga.
Schalke spielt in der zweiten Liga, Essen in der dritten, Duisburg und Oberhausen in der vierten, Wattenscheid in der fünften. Das Derby Schalke gegen Dortmund hat es zuletzt im März 2023 gegeben, und wann es mal wieder eines gibt, ist höchst ungewiss. Tröstlich erscheint da, dass es schon in Kürze, am 27. April, im flugs ausverkauften Stadion Rote Erde in Dortmund vor 10 000 Menschen zum Spitzenspiel der viertklassigen Frauen-Westfalenliga kommt: Borussia Dortmund gegen Schalke 04. Aufsteigen kann aber nur einer. Dann ist das Derby auch im Frauenfußball schon wieder passé. Im Pott sagt man: Hömma, wat is’ dat traurich!