VfB Stuttgart:Neid und Lügen

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Die Ablehnung von Guido Buchwald als Kandidat für das Präsidenten-Amt des Zweitligisten sorgt beim VfB Stuttgart für Unruhe vor dem Pokalspiel in Hamburg.

Unruhe? Druck? Krise? Trainer Tim Walter schob trotz der angespannten Lage beim VfB Stuttgart vor dem DFB-Pokalspiel beim Hamburger SV die Probleme lächelnd beiseite: "Ich bin so ruhig wie immer. Ich bin ein lebenslustiger Mensch. Man darf sich nicht allzu sehr beeinflussen lassen", sagte Walter vor der Chance zur Revanche am Dienstag (18.30 Uhr) beim HSV - am selben Schauplatz, an dem die Stuttgarter am Samstag das Zweitliga-Gipfeltreffen krachend 2:6 verloren haben.

Für den Aufstiegsfavoriten war es die dritte Niederlage in Serie. Zudem rumort es gewaltig in der Führungsetage des VfB: Die Ex-Profis Guido Buchwald und Thomas Berthold übten heftige Kritik an den Vereinsgremien. Der 1990er-Weltmeister Buchwald, der im Dezember ins Präsidenten-Amt gewählt werden wollte, war beim internen Casting durchgefallen: "Man will in der Vereinsführung keine Fachleute mit eigener Meinung, sondern Opportunisten und Ja-Sager - wie seit Jahren", schrieb Buchwald daraufhin frustriert in sozialen Medien. Der frühere VfB-Profi Berthold legte im Kicker nach: "Die aktuellen VfB-Gremien zeichnen sich durch Missgunst, Lügen und Verunglimpfung aus. Die kleben auf ihren Stühlen. Es ist schon verwunderlich, was alles unternommen wird, um die Hilfe von Ehemaligen zu verhindern." Der Präsidentschafts-Kandidat Claus Vogt rief zu mehr Ruhe auf: "Nicht Hektik, sondern Besonnenheit (...) muss jetzt Priorität haben", so der Unternehmer aus Böblingen. Neben Vogt bewerben sich noch drei weitere Anwärter um die Nachfolge des zurückgetretenen Präsidenten Wolfgang Dietrich; ursprünglich waren es zehn Kandidaten. Der Vereinsbeirat hatte am Wochenende mitgeteilt, dass unter anderem Buchwald nicht mehr zum Kandidatenkreis gehöre. Der Beiratschef, Wolf-Dietrich Erhard, erklärte am Montag, dass Buchwalds Bewerbung auch an dessen finanziellen Forderungen gescheitert sei. Für das Präsidenten-Amt gelte "ein enger Spielraum beim Thema Aufwandsentschädigung. Da hatten Guido und wir unterschiedliche Vorstellungen."

© SZ vom 29.10.2019 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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