VfB Stuttgart:Klub der späten Entscheidungen

VfB Stuttgart - Hertha BSC Berlin

Mal wieder eine späte Erleichterung: Stuttgarts Trainer Michael Wimmer (li.) und der Torschütze Konstantinos Mavropanos.

(Foto: Tom Weller/dpa)

Im Kellerduell mit Hertha setzt sich der VfB mal wieder in der Nachspielzeit durch. Während Endo nun um die WM bangt, bleibt die Trainerfrage weiter offen.

In der 98. Minute herrschte Ekstase pur - mal wieder. Doch nach dem großen Stuttgarter Jubel wegen des 2:1- Siegtreffers im Bundesliga-Kellerduell gegen Hertha BSC, bei dem Torschütze Konstantinos Mavropanos unter seinen Teamkollegen begraben wurde, drängte sich auch die Frage auf: Kann der VfB unter Interimstrainer Michael Wimmer nur dramatisch siegen? "Weniger Spektakel wäre mir lieber. Wenn wir aber am Ende gewinnen, ist das in Ordnung", sagte Wimmer.

Der 42-Jährige, der in Stuttgart seit Mitte Oktober als Chefcoach einspringt, sammelte vor dem letzten Schlüsselspiel des Jahres am Samstag bei Tabellennachbar Leverkusen weiter Pluspunkte. Das 2:1 gegen die Hertha war im sechsten Pflichtspiel unter Wimmer der vierte Heimsieg. Damit verließ der VfB den Abstiegsrelegationsplatz. "Michael hat einen Punkteschnitt, mit dem wir die Liga halten würden", rechnete Sportdirektor Sven Mislintat vor. Tragischer VfB-Mann des Abends war Kapitän Wataru Endo. Der japanische Nationalspieler wurde nach einem heftigen Kopfball-Crash ins Krankenhaus gebracht, am Mittwoch gab der VfB eine "erste Entwarnung". Dennoch blieb unklar, ob Endos WM-Teilnahme für den deutschen Auftaktgegner Japan in Gefahr ist.

Dafür versetzte Mavropanos in der achten Minute der Nachspielzeit 44 500 Zuschauer mit dem abermals späten 2:1 für Stuttgart in einen Freudentaumel. Was das für Wimmers möglichen Verbleib im Amt bedeutet, ist unklar. In der Mannschaft kommt seine Arbeit offenbar gut an. "Michael hat sicher Argumente gesammelt. Ich habe das erkannt und werde das in die Diskussion einbringen, wenn ich ein Teil der Diskussion bin", sagte Mislintat.

Die Krux: Der eigene Vertrag des Kaderplaners endet im kommenden Sommer. "Das ist keine Entscheidung, die ich alleine treffen kann. Und das sollten die entscheiden, die auch über den 30. Juni 2023 hinaus einen Vertrag haben. Wir haben einige Sachen zu klären", betonte Mislintat.

Rund um die bevorstehende Mannschaftsreise in die USA wird wohl keine Entscheidung fallen, denn Vorstandschef Alexander Wehrle reist nicht mit. "Stand jetzt gibt es dort kein Gespräch. Aber ich mache nicht den Fahrplan", sagte Mislintat.

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