Da stand er nun, ein Meter achtundneunzig groß, mit schwarzer Wollmütze wahrscheinlich einsneunundneunzigeinhalb. Nick Woltemade ist beim VfB Stuttgart gerade für vieles zuständig, man weiß schon gar nicht mehr, was dieser Traditionsklub die vergangenen 131 Jahre eigentlich ohne ihn gemacht hat. Woltemade ist Spielmacher, Mittelstürmer, Dribbelkünstler, Publikumsliebling und Kultfigur, und das in einem Verein, der in all diesen Disziplinen schon große Leute hervorgebracht hat (wenn auch, schneller Faktencheck aus dem Gedächtnis, noch nie einer 1,98 Meter groß war). „I like to be the entertainer“, sagte Woltemade irgendwann tief in der Nacht vor einem Mikrofon des Senders ESPN, in ebenso lustigem wie durchaus konkurrenzfähigem Nick-Woltemade-Englisch. Er bewarb sich damit allerdings nicht für die Showtreppe einer ZDF-Samstagabendshow; es war seine Antwort auf eine naheliegende Frage des ESPN-Reporters gewesen. Warum es so viel Spaß mache, ihm beim Fußballspielen zuzuschauen?
VfB Stuttgart im DFB-PokalfinaleDas Magische Dreizehneck
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Vor 28 Jahren gewann der VfB zuletzt den DFB-Pokal, gegen – Achtung! – einen Drittligisten. Beim Sieg gegen Leipzig, der das Endspiel gegen Bielefeld sichert, hilft auch die Macht der Geschichte. An der Leistung dieses Ausnahmeabends will Trainer Hoeneß seine Spieler auch im Alltag wieder messen.
Von Christof Kneer, Stuttgart
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