VfB Stuttgart:Am Punkt gekratzt

VfB Stuttgart - SC Freiburg

Nicht nur physisch sind die Stuttgarter nach diesem Spiel angeschlagen. Der verletzte Stuttgarter Philipp Klement geht enttäuscht vom Platz.

(Foto: Tom Weller/dpa)

Der VfB macht dem SC Freiburg beim 2:3 das Tore schießen einfach. Doch Trainer Matarazzo ist ob vieler eigener Gelegenheiten trotzdem positiv gestimmt.

Mit blutigem Turban um den Kopf schlich Philipp Klement enttäuscht vom Platz. Trotz eines starken Schlussspurts kassierte der eingewechselte Mittelfeldspieler mit dem VfB Stuttgart bei dessen Comeback in der Bundesliga eine bittere 2:3 (0:2)-Niederlage gegen den SC Freiburg. In einer turbulenten Endphase hatte der schwäbische Aufsteiger nach 0:3-Rückstand alles nach vorne geworfen - und der nach einem Zusammenprall bandagierte Klement in der Nachspielzeit die letzte Chance. Doch er vergab sie.

Die Tore von Nils Petersen (8.), Roland Sallai (26.) und Vincenzo Grifo (47.) vor 7123 Zuschauern reichten den effizienten Gästen letztlich zum Sieg. Dem VfB gelangen durch Sasa Kalajdzic (71.) und Silas Wamangituka (81.) nur noch die Anschlusstreffer. Bei einem Handspiel von SC-Verteidiger Philipp Lienhart (75.) hatten die Schwaben Pech, dass es keinen Elfmeter gab. "Gerade die ersten zwei Tore haben wir zu einfach hergeschenkt", monierte VfB-Kapitän Gonzalo Castro bei Sky. "Es tut immer weh, zu verlieren", sagte sein Trainer Pellegrino Matarazzo: "Aber es stimmt mich positiv, dass wir viele Torchancen herausspielen konnten."

Streicht gibt zu, dass seine Mannschaft Glück brauchte, um zu gewinnen

Freiburgs Coach Christian Streich sprach von einem "schwierigen Spiel", in dem sein Team zwar stark anfing, "ab der 60. Minute aber nicht mehr die Kontrolle hatte" und "hinten raus auch Glück brauchte, um zu gewinnen". Die Freiburger, bei denen der kurzfristig noch von Mainz 05 ausgeliehene Florian Müller anstelle des schwer verletzten Mark Flekken im Tor stand, nutzten gleich ihre erste beiden Chancen eiskalt. Erst köpfte Petersen nach einer Flanke von Sallai aus sieben Metern völlig unbedrängt ein. Dann traf der Ungar selbst. Nachdem Petersen einen Freistoß von Grifo mit der Hacke aufs Tor gelenkt und VfB-Keeper Gregor Kobel noch stark reagiert hatte, staubte Sallai ab.

So einfach es der VfB seinem Gegner hinten machte, so schwer tat er sich selbst vorne. Allerdings blieb er bei weitem nicht chancenlos. Vor allem der schnelle Wamangituka erzeugte Gefahr. Bei einem Flachschuss des Kongolesen klärte Freiburgs Dominique Heintz kurz vor der Linie (15.), in der 41. Minute drosch Orel Mangala den Ball nach Zuspiel von Wamangituka aus 13 Metern ein ganzes Stück am Tor vorbei. Bezeichnend für große Teile des Spiels waren die ersten zwei Minuten nach der Pause: Während Roberto Massimo auf der einen Seite die große Chance auf den Stuttgarter Anschlusstreffer vergab, vollendete Grifo im Gegenzug auf der anderen eine herrliche Freiburger Kombination zur vermeintlichen Entscheidung.

Nachdem Neuzugang Waldemar Anton bei einer Chance von Freiburgs Höler auf der Linie gerettet hatte (63.), startete der VfB nochmal eine Schlussoffensive und kam durch einen Lupfer von Joker Kalajdzic zum 1:3. Zehn Minuten später traf Wamangituka per Flachschuss zum 2:3. Die Schwaben kratzten sogar noch am Ausgleich, letztlich konnten sie die Premieren-Pleite von Matarazzo in dessen erstem Spiel als Bundesliga-Chefcoach aber nicht mehr verhindern.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: