Der deutsche Weltumsegler Boris Herrmann hat turbulente Tage und Rückschläge bei der Vendée Globe hinter sich gelassen und segelt erleichtert in Richtung Äquator. Der 43-Jährige reparierte trotz seiner Höhenangst einen gebrochenen Haken am Mast, der ihn das wichtigste Vorsegel J2 seiner Yacht Malizia-Seaexplorer gekostet hatte.
„Alle Probleme bis hierhin gelöst, Daumen drücken, dass es oben bleibt“, sagte er, nachdem er bei rauen Bedingungen und Dämmerung auf den 29 Meter hohen Mast geklettert war: „Ich fühle mich erleichtert und müde. Diese Dinge verbrauchen deine Energie.“ Erst wenige Tage zuvor hatte Herrmann den Mast schon einmal erklimmen müssen, um einen Schaden an der Takelage zu beheben, dann schockierte ihn ein schwerer Blitzeinschlag während eines Gewitters.
63 Tage nach dem Start der Regatta befand sich Herrmann am Sonntag auf Rang neun. In Führung liegen die weit enteilten Franzosen Charlie Dalin und Yoann Richomme. Dalin könnte bereits am Dienstagmorgen die Ziellinie in Les Sables-d’Olonne überqueren.