US Open:Kerber und Haas verpassen die nächste Runde

US Open Tennis

Kein guter Tag für die deutschen Tennisprofis bei den US Open: Angelique Kerber, Tommy Haas und Florian Mayer sind am Sonntag ausgeschieden.

(Foto: dpa)

Schwarzer Tag für die deutschen Tennisprofis: Tommy Haas macht gegen den Russen Mihail Juschni 58 unnötige Fehler und verpasst das Viertelfinale der US Open. Angelique Kerber hat Probleme mit dem schwül-warmen Wetter und scheidet ebenfalls aus.

Tommy Haas hat bei den US Open den Sprung ins Achtelfinale verpasst. Der 35-Jährige unterlag in der dritten Runde dem Russen Mihail Juschni in knapp zweieinhalb Stunden mit 3:6, 2:6, 6:2, 3:6. "Es gibt solche Tage, an denen nicht wirklich viel funktioniert. Irgendwie war ich immer einen halben Schritt zu langsam. Es ist blöd gelaufen, aber das ist keine Entschuldigung", sagte Haas.

Seit 2004 hatte der gebürtige Hamburger beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres bereits dreimal im Viertelfinale (2004, 2006, 2007) gestanden. Doch gegen den 31-jährigen Juschni unterliefen Haas allein 58 unerzwungene Fehler. Wegen einer Verletzung am rechten Fuß ließ er insgesamt dreimal den Physiotherapeuten kommen.

In den ersten beiden Sätzen war Juschni, US-Open-Halbfinalist von 2006 und 2010, der aktivere Spieler. Bei den deutschen Fans im Louis-Armstrong-Stadium kam allerdings Hoffnung auf, als Haas den dritten Durchgang für sich entscheiden konnte. Unmittelbar danach gab der München-Sieger allerdings gleich zweimal in Folge seinen Aufschlag ab.

Auch für Angelique Kerber war der Zauber von New York verflogen: Trotz starken Beginns verpasste die deutsche Nummer eins bei den US Open das Viertelfinale. Als letzte von anfangs sieben deutschen Tennis-Damen musste sie sich am Sonntag im Achtelfinale der Spanierin Carla Suárez Navarro mit 6:4, 3:6, 6:7 (3:7) geschlagen geben. Vor der 25 Jahre alten Kielerin waren bei dem Grand-Slam-Turnier in New York auch Sabine Lisicki, Andrea Petkovic, Mona Barthel, Julia Görges, Annika Beck und Dinah Pfizenmaier frühzeitig gescheitert.

Die Weltranglisten-Neunte erwischte gegen die Nummer 18 der Setzliste zwar einen guten Start und nutzte dank einer konzentrierten Vorstellung nach 45 Minuten die Chance zum Satzgewinn. Dann aber leistete sich Kerber im zweiten Durchgang eine Schwächephase - die wohl auch auf das schwül-warme Wetter zurückzuführen war.

Kerber machte schwül-warmes Wetter zu schaffen

Jedenfalls machten beide Spielerinnen nach dem zweiten Satz von ihrem Recht auf eine zehnminütige Pause Gebrauch. "Heat rule in effect" war auf den Anzeigetafeln zu lesen, als Kerber und Suárez Navarro das Louis Armstrong Stadium verließen und in der Kabine verschwanden. Der dritte Durchgang blieb lange umkämpft - doch die an Nummer 18 gesetzte Suárez Navarro hatte dann im Tiebreak die besseren Nerven.

Florian Mayer verpasste im Arthur Ashe Stadium ebenfalls einen Einzug ins Achtelfinale. Der 29 Jahre alte Bayreuther unterlag dem Titelverteidiger und Wimbledonsieger Andy Murray in der dritten Runde mit 6:7 (2:7), 2:6, 2:6. Der Schotte trifft im Achtelfinale jetzt auf Denis Istomin aus Usbekistan. Philipp Kohlschreiber hat in der Nacht zum Dienstag noch die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale. Der 29 Jahre alte Augsburger trifft im ersten Match der Night Session auf den Top-Favoriten Rafael Nadal aus Spanien.

Ohne Probleme hat der Serbe Novak Djokovic das Achtelfinale der US Open erreicht und bleibt beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres weiter ohne Satzverlust. Der 26-Jährige benötigte für das 6:0, 6:2, 6:2 gegen den Portugiesen Joao Sousa lediglich 100 Minuten. In der Runde der letzten 16 trifft Australian-Open-Gewinner Djokovic, der in Flushing Meadows 2011 gewonnen hatte, auf den ungesetzten Marcel Granollers. Der Spanier siegte in fünf Sätzen mit 6:4, 4:6, 0:6, 6:3, 7:5 über Tim Smyczek, den letzten amerikanischen Spieler.

Damit hat das US-Männertennis einen neuen Tiefpunkt erreicht. Es ist das erste Mal überhaupt in der Open Ära seit 1968, dass kein Amerikaner das Achtelfinale bei einem der vier Grand-Slam-Turniere eines Jahres erreicht hat. Bei den US Open hatte bislang immer mindestens ein US-Akteur in der Runde der letzten 16 gestanden.

Bei den Frauen sieht es besser aus - dank Serena Williams. Die Weltranglistenerste und Titelverteidigerin entschied das mit Spannung erwartete amerikanische Duell gegen die aufstrebende Sloane Stephens mit 6:4, 6:1 für sich. Die 31-Jährige trifft nun auf Kerber-Bezwingerin Navarro.

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