US Open:"Ihnen gehört die Zukunft"

Bei ihrem zweiten Grand-Slam-Turnier wollen Andrea Petkovic und Tatjana Malek zeigen, dass sie mehr als gute Nachwuchsspielerinnen sind.

Yasmin Schulten

Nach Meinung von Barbara Rittner geht es mit den deutschen Tennisdamen bergauf. Bei den US Open setzt sie nicht zuletzt große Hoffnungen in Andrea Petkovic und Tatjana Malek. Rittner ist nicht nur Teamchefin des deutschen Nationalsteams der Frauen - der Fed-Cup-Mannschaft - sondern betreut die jungen Nachwuchsspielerinnen beim Grand-Slam-Turnier in New York. Andrea Petkovic erfüllte Rittners Hoffungen bereits mit ihrem Erstrundensieg gegen ihre amerikanische Konkurrentin Audra Cohen. Ihre Freundin, Tatjana Malek, hat ihr erstes Match noch vor sich: am Dienstag gegen Pauline Parmentier aus Frankreich.

Andrea Petkovic feierte ihren Grand-Slam-Debüt bei den diesjährigen French Open. "Es war sehr aufregend für mich und ich bin schier gestorben vor Nervosität", sagt Petkovic. Das Training gemeinsam mit Tatjana Malek und Barbara Rittner soll sich nun auszahlen und so fiebert sie nach dem 6:4, 6:1-Erstrundensieg dem nächsten Spiel gegen die Tschechin Lucie Safarova entgegen. Rittner sieht Safarova als einen "harten Brocken" für Petkovic. Aber es werde wieder eine wichtige Erfahrung auf dem weiteren Weg nach oben. Petkovics Plan vor dem Spiel: "Mit Barbara eine Taktik ausmachen, die hoffentlich zum Erfolg führt."

Die 20-jährige Tatjana Malek aus Bad Saulgau geht selbstbewußt in ihr erstes Spiel bei den US Open: "Es ist schon das vierte Match meiner Gegnerin. Im Gegensatz zu ihr bin ich ausgeruht und frisch. Das werde ich ihr jetzt zeigen." Sie bezeichnet sich selbst als "fit wie noch nie". Malek spielte in Wimbledon zum ersten Mal bei einem Grand-Slam-Turnier im Hauptfeld.

Beide Talente haben ein großes Ziel: Sie wollen es unter die Top-50 der Welt schaffen. Malek hat sogar die Top-10 im Visier. "Und allen, die gleich von Größenwahnsinn sprechen möchte ich sagen, dass man nur dann etwas erreicht, wenn man sich entsprechende Ziele setzt", verteidigt sie sich. Als großes Vorbild nennt sie Steffi Graf. Und das nicht nur, weil Graf so erfolgreich war, sondern "trotz ihrer sagenhaften Karriere ein nettes Wesen behalten hat." Andere Qualitäten schätzt Andrea Petkovic an ihrem Idol Serena Williams: "Ich mag ihre kämpferische Art, dass sie nie aufgibt und mutig und tapfer auf dem Platz steht."

Petkovic und Malek sind von Kindesbeinen an auf dem Tennisplatz zu Hause. Während Andrea Petkovic sich aber erst mit 15 Jahren für den Profisport entschied, wollte Tatjana Malek "schon immer eine Profilaufbahn einschlagen." Sie liebt den Ballsport und spielt neben Tennis auch gerne Handball. Außerdem holt sie derzeit ihr Abitur an der Fernschule Hamburg nach.

Obwohl sich die beiden jungen Spielerinnen bei den US Open im Einzel der Damen durchschlagen müssen, sind sie zusammen ein gutes Team. Schon seit Jahren sind sie oft zusammen unterwegs und mittlerweile, laut Petkovic, "beste Freundinnen".

Barbara Rittner nahm Petkovic und Malek im Juli beide in das deutsche Fed-Cup-Team auf. "Ihnen gehört die Zukunft", sagte sie über sie sowie ihre Teamkolleginnen Angelique Kerber und Julia Görges. Rittner ist für die jungen Spielerinnen weit mehr als nur ihre Teamchefin, sondern eher eine Freundin, sagt Petkovic.

Beim Fed-Cup-Spiel gegen Kroatien trug Tatjana Malek mit ihren beeindruckenden Siegen maßgeblich zum Erfolg der deutschen Frauen bei. Rittner lobte sie danach als "totale Teamspielerin". Sie habe sie vorher noch nie so gut spielen sehen und hofft kurz vor ihrem ersten Einsatz in New York (um 17 Uhr deutscher Zeit), dass sie "eine ähnliche Leistung abrufen kann wie beim Fed-Cup".

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