Unterstützung für Bayern-Präsident:Seehofer will, dass Hoeneß im Amt bleibt

"Vertretbar" sagt Horst Seehofer (links) über Uli Hoeneß. (Foto: dpa)

Mit Spannung wird die heutige Aufsichtsratssitzung des FC Bayern erwartet. Kann sich Uli Hoeneß nach Bekanntwerden seiner Steueraffäre im Amt halten? Unterstützung bekommt Hoeneß vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer.

Am Montag treffen sich die neun Mitglieder des Aufsichtsrats der FC Bayern München AG - turnusgemäß, wie überall betont wird. Eine Frage dürfte trotzdem mit besonderer Dringlichkeit behandelt werden: Darf Uli Hoeneß, der Präsident des Klubs, nach Bekanntwerden seiner Steueraffäre noch Aufsichtsratschef bleiben?

Entscheidend wird vor allem die Haltung der wichtigsten Sponsoren des FC Bayern sein: Audi, Volkswagen, Adidas und die Telekom investieren beim FC Bayern viel Geld - die Chefs Rupert Stadler, Martin Winterkorn, Herbert Hainer und Timotheus Höttges (als Telekom-Vorstand) wollen in Zeiten verschärfter Compliance-Regeln Schaden von ihren Firmen fernhalten.

Ein anderer Mann, dessen Wort ebenfalls Gewicht hat, äußerte sich am Montagmittag: Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer. Der Politiker findet, Hoeneß solle bis zur Klärung der Vorwürfe im Amt bleiben.

Uli Hoeneß
:Weltmeister, Anpacker, Steuerhinterzieher

Erst war Uli Hoeneß ein begnadeter Fußballer, später wurde er zum Gesicht des FC Bayern. Er war im Gefängnis, kam wieder - und hört nun als Präsident auf. Seine Karriere in Bildern.

"Es ist in meinen Augen vertretbar, wenn Uli Hoeneß bis zur vorläufigen Klärung der Angelegenheit durch die Staatsanwaltschaft als Präsident im Amt bleibt. Dafür hätte ich Verständnis", sagte Seehofer der Münchner Abendzeitung: "Er muss nicht vorher zurücktreten, ehe die Behörden abschließend ermittelt haben. Dafür gibt es die Rechtsstaatlichkeit."

Seehofer sagte weiter: "Ihn jetzt nicht vor Abschluss der Ermittlungen zum Rücktritt zu drängen, gebietet meiner persönlichen Auffassung nach der Respekt vor seinem Lebenswerk, das einzigartig ist." Zuvor hatte sich der Ministerpräsident auffallend zurückgehalten, wenn es um die Bewertung von Hoeneß' Steuersünden ging.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: