Gregor Gysi:"Union war immer anders. Bei Union spielte natürlich ein Vorbestrafter mit"

Sport Bilder des Tages Gregor Gysi (Politiker der Partei Die Linke) unter den Zuschauern 1. FC Union Berlin - Hertha BSC; Fußball

"VIP-Loge? Da war ich ein Mal - nie wieder. Ich sitze meistens Business": Gregor Gysi 2019 im Stadion An der Alten Försterei beim ersten Bundesliga-Derby zwischen Union und Hertha - dem bis zu diesem Samstag einzigen vor Zuschauern.

(Foto: Bernd König/Imago)

Der Linken-Abgeordnete und Unioner Gregor Gysi erklärt, was ihn an der aktuellen Rivalität zur Hertha stört, wieso er einen Boykott der WM in Katar für falsch hält - und warum ihm beim letzten Besuch einer Fankurve fürchterlich schlecht war.

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Einem einfachen Abgeordneten ohne Leitungsfunktion steht im Bundestag eine Bürofläche von 18 Quadratmetern zu. Das Büro von Gregor Gysi, 73, in dem er zu diesem Fußball-Gespräch empfängt, ist mindestens doppelt so groß. Die Bedeutung des einfachen Abgeordneten Gysi bemisst sich längst nicht mehr an Funktionen, sondern in seiner Rolle als Alleinunterhalter der Linkspartei. Gysi ist kein Kind der Arbeiterklasse, sondern einer Ostberliner Intellektuellenfamilie, die Nobelpreisträgerin Doris Lessing war seine Tante. Zu DDR-Zeiten arbeitete er zunächst als Rechtsanwalt und vertrat nicht selten Anhänger des 1. FC Union Berlin. Inzwischen ist er bei dem Klub aus dem Ortsteil Köpenick Vereinsmitglied. Eine kleine Auswahl dessen, was Gysi, 1,63 Meter, noch alles war oder ist: Bolzplatztorwart ohne Chance, jemals die Latte zu erreichen; letzter Vorsitzender der SED; Gründer und Fraktionsvorsitzender der PDS sowie der Linken; Buchautor, Moderator; Dauersieger im Wahlkreis Treptow-Köpenick, zuletzt gegen die Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein. "Lassen Sie uns anfangen, wir haben wenig Zeit", sagt Gysi, bevor er sehr lange redet.

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