DFB-Urteil nach FeuerzeugwurfBochum bekommt drei Punkte aus Union-Spiel zugesprochen

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Torwart Patrick Drewes (2.v.r) vom VfL Bochum kniet am Boden, nachdem er im Spiel gegen Berlin mit einem Gegenstand am Kopf getroffen wurde.
Torwart Patrick Drewes (2.v.r) vom VfL Bochum kniet am Boden, nachdem er im Spiel gegen Berlin mit einem Gegenstand am Kopf getroffen wurde. (Foto: Andreas Gora/dpa)

Der VfL Bochum bekommt nach dem Eklat beim 1:1 gegen Union Berlin im Dezember nachträglich drei Punkte zugesprochen. Der Abstiegskandidat hatte Protest eingelegt, weil Torwart Patrick Drewes mit einem Feuerzeug getroffen worden war.

Nach dem Feuerzeugwurf gegen VfL-Torwart Patrick Drewes wird das Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem VfL Bochum mit 2:0 für das Gäste-Team gewertet. Dieses Urteil fällte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt und gab damit dem Einspruch der Bochumer statt, die gegen die Wertung des 1:1 vorgegangen waren. Gegen das Urteil ist noch Berufung vor dem DFB-Bundesgericht möglich.

„Entscheidungen am Grünen Tisch sind immer das letzte Mittel, hier haben wir es aber mit Umständen zu tun, die uns kaum eine andere Möglichkeit gegeben haben“, sagte Stephan Oberholz als Vorsitzender des Sportgerichts nach der mündlichen Verhandlung: „Für eine besondere Schauspieleinlage von Herrn Drewes oder für ein Komplott oder eine Schmierenkomödie haben wir nicht die entsprechenden Anhaltspunkte bekommen.“

Die Partie war am 14. Dezember kurz vor Schluss für mehr als 25 Minuten unterbrochen, nachdem Drewes von einem aus dem Union-Block geworfenen Feuerzeug getroffen worden war und vom Feld musste. Das Spiel wurde nach dem Vorfall und der Unterbrechung durch Schiedsrichter Martin Petersen ohne Drewes fortgesetzt und beendet. Da Bochum sein Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte, ging Angreifer Philipp Hofmann kurzzeitig ins Tor. Beide Teams passten danach den Ball lediglich hin und her, um die Begegnung zu beenden. VfL-Keeper Drewes wurde später im Krankenhaus untersucht. Ein Test auf Gehirnerschütterung sei unauffällig verlaufen, sagte damals ein VfL-Sprecher.

„Vorne links oben“ am Kopf sei er getroffen worden, sagte Drewes bei der dreistündigen Verhandlung im Saal Golden Goal auf dem DFB-Campus. „Das war schon ein Treffer, den ich wahrgenommen habe.“ Die Bochumer waren nach der Unterbrechung in der Partie nur unter Protest wieder auf den Platz gegangen.

In der Tabelle hat das bisherige Schlusslicht Bochum nun acht Punkte und ist wieder dicht dran an den rettenden Plätzen. Gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts kann beim Bundesgericht des Verbandes innerhalb einer Woche Einspruch eingelegt werden. Union hatte den Feuerzeugwerfer nach eigenen Angaben ermittelt, eine Anzeige erstattet und ein dreijähriges Stadionverbot ausgesprochen.

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Von Ulrich Hartmann

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