Ukraine - Nordirland:Beflügelt vom Regen

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Kampfstarke Nordiren feiern mit dem 2:0 gegen die Ukraine ihren ersten Sieg bei einer Europameisterschafts-Endrunde.

Nordirland geht nach dem ersten EM-Sieg seiner Geschichte mit Achtelfinal-Träumen in das letzte Gruppenspiel gegen Weltmeister Deutschland am kommenden Dienstag in Paris. Ein Kopfballtreffer von Gareth McAuley (49.) und ein Tor von Niall McGinn in der Nachspielzeit bescherten dem Endrunden-Neuling einen 2:0-Erfolg über die Ukraine und gute Aussichten auf den dritten Gruppenplatz. Vor 51 043 Zuschauern im Stade Lyon waren die Nordiren kämpferisch stark und im Angriff deutlich verbessert. Die enttäuschende ukrainische Elf hat im letzten Gruppenspiel gegen Polen immerhin noch theoretische Chancen auf Rang drei in der Gruppe.

Nordirlands Coach Michael O'Neill veränderte seine Startelf auf insgesamt fünf Positionen im Vergleich zum 0:1 gegen polen im ersten Spiel. Er verzichtete dabei überraschend auf seinen besten Stürmer Kyle Lafferty, der gegen Polen kaum Akzente setzen konnte. Seine Rolle nahm Conor Washington ein. Die Personalrochade kam vor allem der Offensive zugute: Stuart Dallas hatte schon in der 4. Minute eine Torgelegenheit. Die Ukrainer schöpften aus ihrer starken Phase beim 0:2 gegen Deutschland Mut und setzten auf die vertraute Flügelzange mit Jewgeni Konopljanka und Andrej Jarmolenko. Nur in der Sturmspitze kam Routinier Jewgeni Selesnjow neu in die Anfangself. Über die Außenpositionen, vor allem über die rechte Seite, suchten die Ukrainer ihre Möglichkeiten, hatten aber kaum gefährliche Torszenen. Ein Distanzschuss von Jaroslaw Rakizki (23.) blieb lange Zeit die einzige Torchance.

Die Regengüsse schienen eher die Nordiren zu beflügeln. Craig Cathcart mit einem Kopfball in der 34. Minute und Steven Davis mit einem Schuss aus spitzem Winkel (42.) hatten zwei gute Gelegenheiten. Besser machte es nach der Pause McAuley, der nach einem Freistoß von Oliver Norwood per Kopf den Führungstreffer und damit das erste EM-Tor Nordirlands überhaupt erzielte. Schon im Gegenzug hatte Selesnjow die Ausgleichschance, ehe Schiedsrichter Pavel Kralovec die Partie wegen heftiger Hagelschauer für etwa drei Minuten unterbrach. Im Kabinengang wechselten einige Spieler die nassen Trikots, dann wurden die Wetterbedingungen schnell besser.

In der Schlussphase drückten die Ukrainer auf den Ausgleich, doch Viktor Kowalenko verfehlte das Tor mit einem Distanzschuss und auch Jarmolenko scheiterte knapp. In der Nachspielzeit traf McGinn zum 2:0.

© SZ vom 17.06.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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