DFB in der Nations League:Spiel gegen Ukraine findet statt - trotz fünf positiver Fälle

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Bundestrainer Joachim Löw. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Grünes Licht von der Uefa und der Stadt Leipzig: Nach den positiven Corona-Tests vom Freitag wurden alle restlichen Ukrainer am Samstag negativ getestet.

Von Javier Cáceres, Leipzig

Trotz fünf positiver Corona-Fälle beim Gegner findet das Nations-League-Spiel des DFB-Teams gegen die Ukraine am Samstag wie geplant statt. Dies teilten der Deutsche Fußballbund (DFB) und die europäische Fußballunion Uefa wenige Stunden vor Spielbeginn mit (20.45 Uhr, live im ZDF). Alle am Samstag vorgenommenen Corona-Tests seien negativ gewesen, erklärten beide Verbände.

Zuvor hatte die Stadt Leipzig nach einer "Kontaktnachverfolgung" der Betroffenen davon abgesehen, weitere Mitglieder der ukrainischen Delegation unter Quarantäne zu stellen. Die fünf positiv getesteten Personen - vier Spieler und ein Funktionär - hätten keinen unmittelbaren Kontakt zu anderen Delegationsmitgliedern gehabt. "Wir vertrauen den Gesundheitsbehörden, die gründlich gearbeitet haben. Während des Spiels ist die Ansteckungsgefahr ohnehin deutlich geringer als im Umfeld, das besser zu kontrollieren ist. Zudem gibt die doppelt negative Testung Sicherheit, zuletzt sogar am Nachmittag vor dem Spiel", sagte DFB-Mannschaftsarzt Tim Meyer.

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Eine mögliche Absage der Partie war ausschließlich Sache des DFB als örtlicher Veranstalter und der Uefa als Ausrichter des Wettbewerbs "Nations League". Die Behörden hätten lediglich Handhabe gehabt, gegebenenfalls einzelne Delegationsmitglieder zu isolieren.

Im DFB-Team waren alle Corona-Tests negativ

Die Austragung des Spiels stand infrage, nachdem bei den Ukrainern am Freitag die positiven Tests bekannt geworden waren. Zu den Betroffenen zählte auch der frühere Dortmunder Profi Andrij Jarmolenko, der mittlerweile bei West Ham United in der englischen Premier League spielt. Viktor Tsigunow, Viktor Kowalenko und Sergeij Sidortschuk wurden ebenfalls positiv getestet. Alle Infizierten seien umgehend isoliert worden, teilte der ukrainische Verband mit.

Den Leipziger Gesundheitsbehörden versicherten die Ukrainer, dass es zwischen den Infizierten und den restlichen Delegationsmitgliedern "keinen engen Kontakt" gegeben habe. Das war ausschlaggebend dafür, dass das Leipziger Gesundheitsamt davon absah, weitere Delegationsmitglieder zu isolieren.

"Wir nehmen diese Aussage (der Ukrainer/d. Red.) so hin. Es gibt im Moment auch keinen Grund, daran zu zweifeln", sagte Matthias Hasberg, Pressesprecher der Stadt Leipzig. Eine forensische Überprüfung der Angaben des ukrainischen Verbandes habe nicht stattgefunden, fügte Hasberg hinzu: "Das Gesundheitsamt hat keinerlei polizeiliche Befugnisse. Wir gehen davon aus, dass der Betroffene ein Eigeninteresse hat. Im Zweifelsfall geht es um die Gesundheit seiner Spieler, die er nicht aufs Spiel setzen möchte. Daher gehen wir davon aus, dass er uns die Wahrheit sagt." Der Verzicht auf weitergehende Quarantäne-Maßnahmen bedeutete, dass dem Nationaltrainer der Ukraine, Andrij Schewtschenko, ausreichend Spieler zur Verfügung stehen, um in Leipzig gegen das DFB-Team anzutreten. Laut Uefa-Regularien muss eine Mannschaft antreten, wenn sie inklusive Torwart dreizehn Spieler aufbieten kann. Die Corona-Tests bei der deutschen Mannschaft waren am Samstag laut DFB durchweg negativ ausgefallen.

Im Mannschaftshotel des DFB in Leipzig führten die Nachrichten zu keiner Änderung der geplanten Abläufe. Noch ehe die Botschaft von den negativen Testergebnissen öffentlich war, begannen die Mitarbeiter damit, das Material für das Spiel für die Abreise zum Stadion vorzubereiten und in die dafür vorgesehenen Fahrzeuge zu verladen. Von Nervosität oder gar Aufregung war nichts zu spüren. Bundestrainer Joachim Löw hatte schon bei der virtuellen Pressekonferenz am Freitag erkennen lassen, dass er darauf brennt, die Partie gegen die Ukrainer auszutragen. "Ich werde in den Mannschaftssitzungen ganz klar nur ein Ziel ausgeben: ein Sieg am Samstag", hatte er gesagt.

Löws Team steht derzeit mit sechs Punkten auf dem zweiten Platz der Nations-League-Gruppe A4; die punktgleichen Ukrainer sind derzeit Dritter. Das abschließende Länderspiel des Jahres ist für Dienstag in Sevilla vorgesehen, die deutsche Elf trifft dort auf den aktuellen Tabellenführer Spanien. Die Spanier treffen ihrerseits am Samstagabend in Basel auf den Tabellenletzten Schweiz.

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