UFC: Conor McGregor siegt gegen Nate Diaz:Irischer Volksheld prügelt sich zu drei Millionen Dollar Preisgeld

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Siegerpose: Für Bescheidenheit ist Conor McGregor nicht bekannt (Foto: Joshua Dahl/USA Today Sports)

"Ultimate Fighting" ist äußerst brutal - und extrem lukrativ. Bei einem hochdotierten Kampf in einem Käfig in Las Vegas setzt sich Conor McGregor durch.

Aus einem der bislang spektakulärsten und lukrativsten Kämpfe der Kampfsport-Kombination Mixed Martial Arts ist der Ire Conor McGregor als Sieger hervorgegangen. McGregor besiegte in Las Vegas seinen Erzrivalen Nate Diaz, nachdem beide schwere Schläge einstecken mussten. Die Ringrichter des "UFC 202" genannten Wettkampfs erklärten den 28-jährigen McGregor zum Sieger des Duells. Er habe mehr Schläge als Diaz setzen können.

Der Kampf ist der bisherige Höhepunkt des Mixed-Martial-Arts-Sports, der besonders in den USA immer populärer wird. McGregor erhält für den Sieg die Rekordsumme von drei Millionen Dollar. Diaz bekommt zwei Millionen, für einen Kampf, der insgesamt 25 Minuten dauerte.

Die Einnahmen des Veranstalters UFC (Ultimate Fighting Championchip) dürften bei mehr als 100 Millionen Dollar liegen. 18 000 Zuschauer sahen den Kampf in der T-Mobile-Arena in Las Vegas, weltweit gab es etwa 1,5 Millionen Pay-per-View-Bestellungen. Kürzlich wechselte die UFC selbst für vier Milliarden US-Dollar den Besitzer. Der Deal gilt als der teuerste der Sportgeschichte. Der Entertainment-Konzern WME-IMG und eine Investorengruppe um den Milliardär Michael Dell kauften sich in den Kampfsport ein.

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Ein Ende des Booms ist nicht absehbar - dazu haben auch McGregor und Diaz beigetragen. In einem ersten Duell im März hatte Diaz McGregor nach einem Klammergriff zur Aufgabe gezwungen. Nun steht es zwischen beiden UFC-Kämpfern 1:1. Es läuft also auf einen Entscheidungskampf hinaus, der noch einmal mehr Zuschauer anziehen dürfte.

Diaz kämpfte mit blutüberströmten Gesicht

"Überraschung, Überraschung! Der König ist zurück", sagte McGregor nach dem Kampf. "Wir werden beenden, was wir angefangen haben." Beobachter beschrieben den Kampf als äußerst spannend. Zunächst hatte McGregor die Überhand und setzte seinem Gegner mit Tritten und Schlägen schwer zu. Diaz ging insgesamt drei Mal zu Boden und kämpfte von der dritten Runde an mit einem blutüberströmten Gesicht, der ihm die Sicht erheblich erschwerte. Dennoch schaffte es der US-amerikanische Kämpfer mit mexikanischen Wurzeln, McGregor zu ermüden. Zwischenzeitlich hatte Diaz klar die Oberhand. Nach fünf Runden erklärten zwei von drei Kampfrichtern McGregor mit 48 zu 47 Schlägen zum Sieger, einer zählte 47:47 Treffer.

Im Gegensatz zum Boxen gibt es beim UFC deutlich weniger Regeln, die Kämpfer setzen ihren ganzen Körper ein. 532 Kämpfer sind mittlerweile bei der UFC unter Vertrag. Die Duelle finden in einer Art Käfig statt. Da sie häufig mit schweren Verletzungen enden, gilt das Spektakel Kritikern als barbarisches Gladiatorenspiel. Andere betrachten MMA als den Sport des 21. Jahrhunderts. In seiner Heimat Irland wird McGregor wie ein Volksheld verehrt. Zu seinen Kämpfen pilgern Tausende Landsleute.

McGregor kommt aus einfachen Verhältnissen, er wuchs in einem Vorort von Dublin auf und begann zunächst eine Lehre zum Klempner, bevor er sich ab 2007 mit Martial-Arts-Kämpfen in Irland durchschlug. 2013 nahm ihn UFC-Chef Dana White unter Vertrag. Für Bescheidenheit ist McGregor nicht bekannt: Bei Pressekonferenzen in Las Vegas zeigt sich der mit zahllosen Tattoos übersäte McGregor häufig in extravaganten Anzügen, auf Fotos posiert er mit Batzen von Bargeld.

"Ich kann Dinge tun, die niemand jemals zuvor getan hat", schrieb McGregor 2015 in einem Gastbeitrag für den Irish Independent. "Ich bin anders. Ich bin Pfund für Pfund der beste Kämpfer des Planeten." Vor dem Kampf am Samstagabend machte McGregor seinem Ruf erneut Ehre. Auf Twitter schrieb er: "Der vier Milliarden Dollar Mann. Bereit für den Krieg."

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