Süddeutsche Zeitung

Uefa-Pokal-Spiel unter Verdacht:Nichts Genaues weiß man nicht

Ermittelt die spanische Justiz nun wegen des Spiels St. Petersburg - Bayern oder nicht? Die Verantwortlichen blieben am Donnerstag sehr vage.

Der spanische Nationale Gerichtshof hat am Donnerstag in einer neuen Stellungnahme offengelassen, ob er wegen eines möglichen Bestechungsverdachts beim Uefa-Pokal-Halbfinale FC Bayern München gegen Zenit St. Petersburg ermittelt. Das Gericht habe entsprechende spanische Zeitungsberichte nicht bestätigt, stellte eine Sprecherin des Gerichts in Madrid klar.

Es habe lediglich bestätigt, dass der Untersuchungsrichter Baltasar Garzón gegen eine Gruppe von mutmaßlichen russischen Mafia-Chefs ermittele, die im Juni in Spanien festgenommen worden waren. Ob der Richter im Rahmen dieses Komplexes auch wegen des Uefa-Pokalspiels ermittele, könne sie nicht sagen, betonte die Sprecherin.

Der mutmaßliche Mafia-Boss Gennadi Petrow soll nach spanischen Presseberichten in einem abgehörten Telefongespräch damit geprahlt haben, den Erfolg des späteren Uefa-Cup-Siegers Zenit über den FC Bayern "gekauft" zu haben. Die Zeitungen El País und ABC berichteten, Garzón habe aufgrund dieser Behauptung das Uefa-Cup-Halbfinale in seine Ermittlungen einbezogen.

Die Gerichtssprecherin war am Mittwoch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) schriftlich danach gefragt worden, ob sie Presseberichte über die Einleitung von Ermittlungen wegen des Uefa-Pokal-Halbfinales bestätigen könne. Daraufhin hatte sie gesagt: "Aufgrund des eingeleiteten Ermittlungsverfahrens darf das Gericht dazu keinerlei Informationen geben." Sie machte aber nicht klar, dass sie damit die Ermittlungen zum Gesamtkomplex der festgenommenen Russen meinte.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.712550
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/aum
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.