U19-EM:DFB-Nachwuchs verpasst Halbfinale

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Selbst drei Treffer von Hoffenheims Phillipp Ochs änderten nichts am frühen Ausscheiden der deutschen U19-Nationalmannschaft. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Deutschland verliert auch sein zweites Gruppenspiel gegen Portugal knapp. Beim CHIO gewinnen die deutschen Reiter den Nationenpreis. Golfer Kaymer beeindruckt zum Auftakt der British Open.

Fußball, U19-EM: Der deutsche Fußball-Nachwuchs muss den Traum vom EM-Titel im eigenen Land nach einer schwachen Defensivleistung gegen Portugal begraben. Drei Tage nach dem 0:1 zum Auftakt gegen Italien verlor die DFB-Auswahl am Donnerstag leistungsgerecht mit 3:4 (1:1) gegen die Iberer und hat den Einzug ins Halbfinale der U19-Europameisterschaft verpasst. Ein Dreierpack des Hoffenheimers Philipp Ochs mit zwei Foulelfmetern (12. Minute, 67. und 90. +3) reichte Deutschland vor 7250 Zuschauern im Stadion von Großaspach nicht zum Sieg. Nach den Toren der konterstarken Portugiesen durch Asumah Ankrah (37.), Goncalo Rodrigues (48.), Alexandre Silva (70.) und Buta (73.) kann das Team in der Gruppe A nicht mehr Tabellenzweiter werden.

"Die Enttäuschung ist sehr groß. Das muss man erst einmal sacken lassen", sagte Trainer Guido Streichsbier bei "Eurosport". Der Coach wunderte sich: "Die Jungs haben schon Moral bewiesen. Aber jetzt stehen Null Punkte nach zwei Spielen." Der dreifache Torschütze Ochs stellte frustriert fest: "Das Glück war nicht auf unserer Seite. Am Ende haben ein paar kleine Leichtsinnsfehler den Sieg gekostet." Als Trostpflaster bleibt nur die Hoffnung, im abschließenden Vorrundenspiel gegen Österreich am Sonntag in Reutlingen mit einem Sieg noch Gruppendritter zu werden. "Schütteln, regenerieren und versuchen, dass wir das schaffen", sagte Streichsbier. In einer Playoff-Partie gegen den Dritten der Gruppe B ginge es dann um den letzten europäischen Startplatz für die U20-WM 2017 in Südkorea.

Reiten, CHIO: Die deutschen Springreiter haben beim CHIO in Aachen nach acht Jahren Pause wieder den heimischen Nationenpreis gewonnen. Erstmals in der Ära von Bundestrainer Otto Becker siegte die Gastgeber-Equipe beim traditionsreichen Teamwettbewerb des größten Reitturniers der Welt. Das Quartett um Ludger Beerbaum sicherte sich den Erfolg am Donnerstagabend vor mehr als 40 000 Zuschauern. Zuletzt hatte ein deutsches Team 2008 in Aachen gewonnen. Damals war Becker noch als Reiter dabei. Neben Ludger Beerbaum aus Riesenbeck mit Casello gehörten zum Team: Marcus Ehning (Borken) mit Pret a tout, Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Fibonacci und Christian Ahlmann (Marl) mit Epleaser.

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Von Gabriele Pochhammer

Golf, British Open: Dem deutschen Golf-Star Martin Kaymer ist bei der 145. British Open ein Traumstart gelungen. Auf dem anspruchsvollen Par-71-Kurs im schottischen Troon spielte der 31-Jährige eine 66 und lag kurz vor Ende der ersten Runde auf dem zweiten Rang. Nur der fünfmalige Majorsieger Phil Mickelson (USA) war mit einer 63 besser unterwegs, gleichauf mit Kaymer lag zu diesem Zeitpunkt Patrick Reed aus den USA. Kaymer (Mettmann) spielte nahezu fehlerfrei. Er leistete sich keinen Bogey, dafür gelangen ihm fünf Birdies - unter anderem am berüchtigten achten Par-3-Loch, auf dem in der Geschichte des ältesten Golf-Turniers bereits der ein oder andere Open-Traum geplatzt ist. Kaymer ist beim ältesten noch ausgespielten Golf-Turnier der Welt der einzige deutsche Starter. 2010 holte er mit Rang sieben sein bislang bestes Ergebnis dort.

Forbes-Liste: Die Dallas Cowboys aus der nordamerikanischen Football-Liga NFL haben Champions-League-Sieger Real Madrid als wertvollsten Sport-Klub der Welt abgelöst. Nach Angaben des US-Wirtschaftsmagazins Forbes steigerten die Cowboys ihren Wert um 25 Prozent auf umgerechnet 3,6 Milliarden Euro und liegen damit vor Real (3,29) und dem spanischen Fußball-Meister FC Barcelona (3,20). Wertvollster deutscher Klub ist Fußball-Rekordmeister Bayern München auf Rang zwölf. Mit dem Double in der abgelaufenen Spielzeit steigerten die Münchner ihren Wert um 14 Prozent auf 2,42 Milliarden Euro.

Es ist das erste Mal seit Einführung der Wertung 2011, dass kein Fußball-Verein an der Spitze der Rangliste steht. 2011 und 2012 führte der englische Rekordmeister Manchester United das Ranking an, in den vergangenen drei Jahren war Real wertvollster Klub der Welt.

Fußball-EM: Bundestrainer Joachim Löw hat nach dem Halbfinal-Aus bei der EM seinen beiden erfolgreicheren Kollegen aus Portugal und Frankreich in persönlichen Briefen gratuliert. "Ihre Mannschaft hat über das ganze Turnier eine große Mentalität bewiesen", schrieb er laut Kicker an Europameister-Coach Fernando Santos. Versöhnliche Worte wählte Löw (56) gegenüber Frankreichs Trainer Didier Deschamps, nachdem er unmittelbar nach der 0:2-Niederlage gegen den Gastgeber noch über Pech und Ungerechtigkeiten gesprochen hatte. "Ihr habt uns bezwungen und es verdient, ins Finale einzuziehen", hieß es in seinem Schreiben vom Wochenbeginn. Zudem betonte Löw, dass sich zwischen beiden Mannschaften seit der gemeinsam verbrachten Terrornacht vergangenen November im Stade de France eine besondere Beziehung entwickelt habe: "Wir haben da ein Spiel verloren, aber Freunde gewonnen." Deschamps bedankte sich mit warmen Worten für die überraschenden Zeilen.

Basketball, NBA: Nationalspieler Paul Zipser wechselt endgültig in die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA. Der Small Forward erhält beim sechsmaligen Champion Chicago Bulls einen garantierten Zweijahresvertrag. Das gab Zipsers Agent via Twitter bekannt. Der 22-Jährige war Ende Juni in Brooklyn/New York an Position 48 von den Bulls gedraftet worden. Zweitrunden-Picks erhalten, anders als die 30 in der ersten Runde ausgewählten Spieler, keine garantierten Verträge. Der Flügelspieler verlässt damit Bundesligist Bayern München, der eine Ablöse für Zipser erhält.

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