Zum ersten Mal in der Geschichte hat eine deutsche U17-Fußball-Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft gewonnen. Das Team von Trainer Christian Wück gewann im Finale in Surakarta/Indonesien gegen Frankreich mit 4:3 im Elfmeterschießen, nach 90 Minuten und Nachspielzeit hatte es 2:2 (1:0) gestanden. Aufgrund des Platzverweises für Winners Osawe (69.) kassierte Deutschland noch den 2:2-Ausgleich, rettete aber das Unentschieden in das Elfmeterschießen.
Torhüter Konstantin Heide parierte im Nervenkrimi gegen Frankreich gleich zweimal, ein weiterer Versuch ging über das Tor. Nach zwei deutschen Fehlschüssen erlöste der Dortmunder Almugera Kabar sein Team.
Für die DFB-Auswahl, die alle sieben Turnierspiele für sich entschieden hat, traf Paris Brunner (29., Foulelfmeter) nach Videobeweis zum 1:0. Bilal Yalcinkaya war von Linksverteidiger Aymen Sadi am Fuß getroffen worden. Das Studium der TV-Bilder nahm allerdings mehrere Minuten in Anspruch. Kapitän Noah Darvich (51.) erhöhte auf 2:0. Saimon Bouabre (53.) konnte allerdings für die Franzosen fast postwendend den Anschlusstreffer erzielen. Mathis Amougou (85.) gelang das 2:2 für die Franzosen. Deutschlands Mittelfeldspieler Osawe (69.) flog wegen wiederholten Foulspiels per gelb-roter Karte vom Platz.
Vor exakt sechs Monaten bei der U17-Europameisterschaft hatte Deutschland das Finale gegen die Franzosen ebenfalls gewonnen, damals im Elfmeterschießen. Auf dem Weg ins Endspiel hatte das DFB-Team unter anderem Spanien und Argentinien bezwungen. Für die U-Nationalmannschaften des DFB ist dies erst der zweite WM-Titel in der Geschichte: 1981 holte die U20 um Roland Wohlfarth, Michael Zorc und Ralf Loose den Titel. Zwei andere WM-Finals in den Jahren 1985 (U16) sowie 1987 (U20) verloren deutsche U-Nationalmannschaften.