Da die Deutsche-Fußball-Liga (DFL) am Montag über die Verteilung der Bundesliga-Fernsehgelder entschieden hat und die Ausschüttungssäule „Interesse“ weiterhin mit nur drei Prozent berücksichtigt wird, muss noch einmal dringend an Peter Knäbel und den Vorfall mit dem Rucksack erinnert werden. Sehr viele Fußballfans werden sich noch gut an die Geschichte aus dem Jahr 2015 erinnern: Knäbel, damals Sportdirektor des Hamburger SV, ließ vertrauliche Unterlagen wie Spielerverträge, Gehaltslisten und Scoutingreports im Park liegen. Eine Frau fand den Rucksack und wurde in der Hamburger Geschäftsstelle brüsk abgewiesen, als sie ihn dem Besitzer zurückgeben wollte. Der „Pannen-HSV“ (Bild) untertraf sich mal wieder selbst und produzierte eine, mit Verlaub, saudämliche Geschichte. Doch jeder wollte wissen, was da wieder los war im Volkspark. Ob sich das auf die Leistung der Mannschaft auswirkt. Was Knäbel zu seiner Verteidigung zu sagen hat. Und so schalteten eine Menge Leute am darauffolgenden Wochenende den Fernseher ein.
MeinungFernseheinnahmen im Fußball:Die neue Verteilung der TV-Gelder höhlt den Markenkern der Bundesliga weiter aus
Kommentar von Thomas Hürner
Lesezeit: 2 Min.

Nur Kleingeld für die Traditionsklubs: Die Deutsche-Fußball-Liga verpasst eine Chance, indem sie nicht das Publikumsinteresse der Vereine honoriert – sondern den Status quo zementiert.
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