Selten drückte ein Siegerbild drastischer die Ohnmacht des Sports aus, der sich nach Lesart des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) auch als kompetenter Friedensstifter versteht. Drei Turner posieren nach einem Weltcup und nach der Siegerehrung zum Podestfoto: Oben, mit Gold dekoriert, der Ukrainer Ilja Kowtun, dessen Heimat gerade von Russland bombardiert wird, der um Familie und Freunde bangen muss. Rechts neben ihm der Silbergewinner und links, auf dem Bronzeplatz, der Russe Iwan Kuljak, der sich extra fürs Foto ein "Z" auf die Brust geklebt hat. Das ist das Zeichen für jene, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine begrüßen.
Russischer Turner Iwan Kuljak:Dieses Bild hätte verhindert werden können
Weil der Welt-Turnverband zögerlich und naiv reagiert, kann der russische Turner Iwan Kuljak ungestört Werbung für den Krieg in der Ukraine machen. Ein Schlag ins Gesicht aller Sportler, die diesen offen oder heimlich ablehnen.
Kommentar von Volker Kreisl
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