Interview mit der ehemaligen Turnerin Kim Bui:"Eine Essstörung ist oft ein Hilfeschrei"

Interview mit der ehemaligen Turnerin Kim Bui: Die European Champions in München waren Kim Buis letzter Wettkampf.

Die European Champions in München waren Kim Buis letzter Wettkampf.

(Foto: Philippe Ruiz/Imago)

Kim Bui kennt die Höhen und die Abgründe ihres Sports. Im Gespräch erzählt sie von ihrer Bulimie-Erkrankung, den Erkenntnissen der Corona-Pause - und erklärt, wie die Zusammenarbeit von Trainern und Sportlern idealerweise sein sollte.

Interview von Barbara Klimke und Volker Kreisl, Stuttgart

Im vorigen Sommer hat Kim Bui, 34, ihre beispiellose Turnkarriere beendet - nach mehr als 20 Jahren im Bundeskader und als Dritte mit der Mannschaft bei der Europameisterschaft in München. Die frühere Athletensprecherin hat seitdem an einer Fernsehdokumentation ("Hungern für Gold") mitgewirkt und die Gefahren von Essstörungen im Spitzensport in ihrer Biografie ("45 Sekunden", Co-Autor Andreas Matlé, Verlag Edel Sports) schonungslos thematisiert. Beim Interview in einem Café in Bad Cannstatt in Stuttgart plädiert sie mit Leidenschaft für Reformen, für einen Turnsport, der den Athleten Raum zur Persönlichkeitsentfaltung lässt. Denn vieles im Turnalltag hielt sie früher für Normalität: "Heute weiß ich, es war Überforderung."

Zur SZ-Startseite

SZ PlusEssstörungen im Sport
:"Irgendwann kippt das System. Und dann wird es gefährlich"

Christine Kopp, Sportmedizinerin am Universitätsklinikum Tübingen, berät seit Jahren Athleten mit Untergewicht und Essstörungen. Ein schnelles Einschreiten ist wichtig, mahnt sie - um lebenslange Gesundheitsschäden zu vermeiden.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: