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Turnen:DTB lehnt russische und belarussische Kandidaten für Wahl ab

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Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Turner-Bund (DTB) lehnt eine Kandidatur von Funktionären aus Russland und Belarus beim Wahlkongress des europäischen Verbandes Anfang Dezember ab.

"Wir missbilligen, dass sich russische und belarussische Funktionäre für die Wahlen im Europäischen Turnverband aufstellen lassen können", sagte DTB-Präsident Alfons Hölzl der Deutschen Presse-Agentur.

European Gymnastics hatte bekanntgegeben, dass sich Funktionäre aus Russland und Belarus um Posten bewerben dürfen. Wegen der von Belarus unterstützten russischen Invasion in der Ukraine seien sowohl Sportler als auch Funktionäre seit dem 4. März bis auf Weiteres von allen Wettkämpfen ausgeschlossen, aber die Verbände seien nicht suspendiert, hieß es zu Begründung.

"Es ist wichtig, dass Kandidaten aus demokratischen Staaten sich hier einbringen und für ihre Inhalte und Ziele eintreten. Deshalb tritt der DTB in mehreren Fachbereichen an", sagte Hölzl.

Unter anderem kandidiert die frühere Frauen-Bundestrainerin Ulla Koch für die Exekutive des europäischen Verbandes. Der DTB muss als größter nationaler Turnverband in Europa vertreten sein. Mir ist es wichtig, dass wir Europa als Turn-Gemeinschaft stärken und Veränderungsprozesse anstoßen. So möchte ich aktiv an der Verbesserung der Beteiligung und der Wertschätzung von Athletinnen und Athleten mitarbeiten", sagte die für Olympischen Spitzensport im DTB zuständige Vizepräsidentin.

Der Wahlkongress von European Gymnastics findet am 2. und 3. Dezember im portugiesischen Albufeira statt. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist haben sich insgesamt vier Kandidaten aus Russland und Belarus für Funktionen beworben. Bis 29. August können noch Bewerbungen für drei Gremien abgegeben werden, für die sich bislang zu wenige Anwärter gemeldet haben. Dazu gehört unter anderem die Medizinische Kommission.

© dpa-infocom, dpa:220706-99-933689/3

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