Sie wollten nur nicht Letzter werden - und schafften die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Die deutschen Turnerinnen überraschen sich und ihre Trainerin. Die vorübergehende Enttäuschung über zwei Patzer weicht schnell der Freude über Rang sechs - und der Unbekümmertheit einer 16-Jährigen. In Bildern. Die deutschen Turnerinnen haben im Team-Finale der Weltmeisterschaften von Tokio mit Platz sechs das beste Ergebnis seit 24 Jahren erreicht. Nach Rang sieben und der geschafften Olympia-Qualifikation im Vorkampf steigerten sich die Athletinnen von Cheftrainerin Ulla Koch vor 5000 Zuschauern nochmals und kamen trotz zweier Fehler auf 168,479 Punkte. Das deutsche Frauen-Team: Kim Bui, Lisa Katharina Hill, Nadine Jarosch, Pia Tolle, Oksana Chusovitina, Anja Rheinbay und Elisabeth Seitz (von links).
Der Titel ging zum dritten Mal nach 2003 und 2007 an das Team der USA (179,411 Punkte). Die US-Girls um die zweitbeste Mehrkämpferin des Vorkampfes, Jordyn Wieber, entthronten Titelverteidiger Russland, der mit 175,329 Zählern auf Platz zwei kam. Dritter wurde Olympiasieger China (172,820).
Nach zwei Geräten hatten die Deutschen sogar auf Rang vier gelegen. Doch dann stürzte die Vize-Europameisterin Elisabeth Seitz beim Hindorff-Flieger am Stufenbarren ab und ...
... Oksana Chusovitina (links) patzte am Balken. Doch der gegenseitige Trost ließ nicht lange auf sich warten.
Denn deutlich unbekümmerter absolvierte die erst 16-jährige Nadine Jarosch ihre Übungen am Boden und ...
... beim Sprung. Danach tanzte sie vergnügt durch die Gegend und schrie: "Das ist so geil, das ist so geil".
Hier umarmt sie Team-Kollegin Anja Rheinbay, rechts daneben Kim Bui, die ...
... am Stufenbarren fleißig Punkte sammelte.
Genauso wie Elisabeth Seitz am Schwebebalken, wo sie ihren Fehler am Stufenbarren wieder wettmachte: "Mehr als 14 Punkte am Balken - das habe ich noch nie geturnt", sagte sie und schüttelte ungläubig den Kopf.
Nach ganz oben haben es die deutschen Turnerinnen nicht geschafft, aber mit der Qualifikation für die Olympischen Spiele und dem überraschenden sechsten Platz haben sie die Erwartungen weit übertroffen: "Eigentlich wollten wir nur nicht Letzter werden, und dann das", sagte Bundestrainerin Ulla Koch.