Nach dem Sieg sanken die Spieler zu Boden oder versammelten sich zum Gebet. Denn die Tunesier haben sich mit Platz drei in der Vorrunden-Gruppe G einen versöhnlichen Abschied von der WM verschafft und Historisches erreicht. Im Duell zweier bereits ausgeschiedener Teams setzten sich die Afrikaner am Donnerstag verdient 2:1 (0:1) gegen Panama durch. Erstmals seit 1978 hat Tunesien wieder bei ein WM-Spiel gewonnen.
Vor 37 168 Zuschauern in der Mordovia Arena brachte Yassine Meriah (33. Minute) den Außenseiter per Eigentor in Führung. Fakhreddine Ben Youssef (53.) mit dem 2500 Tor der WM-Geschichte und Wahbi Khazri (66.) sorgten bei der fünften WM-Teilnahme für Tunesiens zweiten Sieg. Panama kann stolz sein auf seine ersten beiden WM-Treffer. "Wir haben Wiedergutmachung betrieben für die Niederlagen", sagte Ben Youssef mit Blick auf die Partien gegen England (1:2) und Belgien (2:5). Und ergänzte voller Stolz: "Es ist ein großartiger Tag für Tunesien. Wir wollten diesen Sieg und ich wollte treffen - das habe ich getan!"
Die Tunesier begannen ihr drittes WM-Spiel mit dem dritten Torwart. Nach Verletzungen von Mouez Hassen und Farouk Ben Mustapha kam der langjährige Stammkeeper Aymen Mathlouthi doch noch zum WM-Einsatz. Und Coach Nabil Maaloul musste hoffen, dass dem als Kapitän aufgebotenen Routinier nicht auch noch etwas passiert. Denn die erhoffte Ausnahmegenehmigung für den eingeflogenen Moez Ben Cherifia als zusätzlichen Ersatzmann für das Tor wurde nicht erteilt. Die Afrikaner hatten gegen den WM-Debütanten mehr Spielanteile, aber ihnen fehlten lange die zündenden Ideen, um Panamas meist aufmerksame Defensive zu knacken. Das verstärkte sich noch nach der glücklichen Führung Panamas. Erst nach dem Seitenwechsel wurde Tunesien schließlich stärker. Im perfekten Zusammenspiel der beiden auffälligsten tunesischen Akteure legte Khazri für Ben Youssef auf, der nur noch zum 1:1 abstauben musste. Dann drehte Khazri die Partie.