Süddeutsche Zeitung

Türkgücü München:Weiter mit Wirbel

In Spiel eins nach dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens tritt Türkgücü mit weniger Spielern, aber mit einem neuen Hauptsponsor an: ein US-amerikanischer Finanzdienstleister.

Von Christoph Leischwitz

Als passierte nicht schon genug beim Fußball-Drittligisten Türkgücü München, haben sich am Tag vor dem ersten Spiel nach dem Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens die Ereignisse überschlagen. Kurzfristig entschied sich Trainer Andreas Heraf, mehrere Spieler nicht mit zur Partie beim VfL Osnabrück (Samstag, 14 Uhr) mitzunehmen: Stammtorwart René Vollath, Ünal Tosun, Sebastian Maier, Filip Kusic, darüber hinaus musste auch der langjährige Co-Trainer Alper Kayabunar zu Hause bleiben. Der Grund für die Nichtnominierungen blieb zunächst unklar. Noch am Donnerstag hatte Heraf gesagt: "Wir können es uns nicht leisten, jemanden mitzunehmen, dessen Moral nicht vorhanden ist" - angesichts der Frage, ob der Spielbetrieb in den kommenden Wochen überhaupt weitergeführt werden kann. Umfeld und Fans zeigten sich empört, es handele sich um die langjährigsten und loyalsten Spieler. Nach SZ-Informationen ist auch Sercan Sararer nicht mit nach Osnabrück gereist. Der Spielmacher sei erkrankt, hieß es.

Derweil hat der Verein am Freitag überraschend einen Hauptsponsor gefunden, seit längerer Zeit mal wieder. Nach SZ-Informationen soll das Engagement eines US-amerikanischen Finanzdienstleisters die wirtschaftliche Gesamtlage jedoch nicht entscheidend ändern. Warum Geschäftsführer Max Kothny die Mitteilung machte und nicht der vorläufige Insolvenzverwalter, blieb ebenfalls offen.

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Quelle:
SZ vom 05.02.2022
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