Der derzeit prominenteste türkische Fußballer, Arda Turan, muss wegen sexueller Belästigung und illegalem Waffenbesitz vor Gericht. Hintergrund ist eine Schlägerei mit dem Popsänger Berkay Sahin in der vergangenen Woche. Die Staatsanwaltschaft in Istanbul fordere für den hundertmaligen Nationalspieler, der vom FC Barcelona an Medipol Basaksehir ausgeliehen ist, zwölf Jahre und fünf Monate Haft, berichteten staatliche türkische Medien. Dem früheren Profi von Atlético Madrid werde "vorsätzliche Gefährdung der allgemeinen Sicherheit und vorsätzliche Körperverletzung" vorgeworfen.
Medienberichten zufolge soll Turan dem Sänger Sahin bei dem Streit in einem Nachtclub in Istanbul einen Kopfstoß verpasst und ihm dabei die Nase gebrochen haben. Der Schlagerstar hatte zuvor Turan zur Rede gestellt, weil dieser Sahins Ehefrau provoziert habe. Nach seiner Verletzung wurde der Sänger ins Krankenhaus eingeliefert. Turan sei ihm nachgefahren und habe dort mit einer Pistole hantiert. Turan hat sich bisher nur vage zu den Vorfällen geäußert, was auch damit zu tun habe könnte, dass er erst im März geheiratet hatte. Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan war Trauzeuge. Der Fußballer war erst im Mai für 16 Spiele gesperrt worden, weil er bei einem Spiel seines Klubs den Linienrichter angegriffen hatte.