TSV 1860 München:Keine Konsequenz

Sechzig schafft nur ein 0:0 bei Fortuna Köln. Bis zum Heimspiel gegen Jena will Trainer Bierofka "die Bissigkeit vor dem Tor im Training reinprügeln".

Von Markus Schäflein

0:7, 0:6, 0:0, 0:3 - und nun wieder 0:0: Seit fünf Ligaspielen hat Fortuna Köln mittlerweile kein Tor mehr geschossen, und nicht einmal im zwischenzeitlichen Mittelrheinpokalspiel beim Regionalliga-Letzten TV Herkenrath gelang ein Treffer in der regulären Spielzeit (5:3 n.E.). In der Nachspielzeit der Partie gegen den TSV 1860 München wäre es allerdings fast so weit gewesen. Sechzigs Torhüter Marco Hiller wollte einen Flachpass auf Adriano Grimaldi spielen; sein Kollege rechnete allerdings nicht damit, und so lag der Ball verwaist da. Zum Glück für die Münchner erkannten diese Situation zwei Kölner zugleich, Nico Brandenburger und Michael Eberwein rauschten beide heran und behinderten sich gegenseitig beim Versuch, das Spielgerät ins verwaiste Tor zu lupfen. "Das hätte noch gefehlt", meinte Trainer Daniel Bierofka, als er sich die Szene bei Telekom Sport noch einmal ansah.

Und auch hinterher bei der Pressekonferenz zeigte sich Bierofka alles andere als angetan vom Auftritt seiner Mannschaft und dem torlosen Remis. "Das Spiel kann man unter die Überschrift ,Fehlende Konsequenz' setzen", meinte er, "trotzdem hatten wir noch gute Torchancen oder hätten sie haben können, wenn wir die letzte Konsequenz gehabt hätten, einfach mal präsent zu sein im Strafraum, gerade bei den Flanken." Die beste Szene der ersten Hälfte entsprang dementsprechend einem Schuss aus der Distanz, Philipp Steinhart verfehlte das Tor aus 25 Metern nur knapp (25.). Tim Lorenz schoss über den Querbalken (30.), Nico Kargers gefährliche Hereingabe verpassten die Mitspieler knapp (32.).

Die gelb-rote Karte gegen Kölns Maik Kegel (55.) kam den Löwen eher nicht gelegen, denn danach verlegte sich die Fortuna noch stärker darauf, mit Mann und Maus zu verteidigen. Bis auf einen schwachen Kopfball von Stefan Lex (64.) passierte lange nichts, und auch die Schlussoffensive mit den eingewechselten Benjamin Kindsvater und Grimaldi brachte nichts mehr ein. Die Löwen stehen weiter auf dem neunten Tabellenplatz, allerdings trennen sie nur vier Zähler von den Abstiegsrängen. Das Heimspiel gegen den Drittletzten Carl Zeiss Jena am Sonntag (13 Uhr) sollten sie also gewinnen, und bis dahin will Bierofka "die Bissigkeit vor dem Tor im Training reinprügeln".

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