Wenn man Patrick Glöckners Zeigern auf seiner Armbanduhr Glauben schenken darf, unterzeichnete der Trainer des TSV 1860 München seine Vertragsverlängerung um 15 Uhr. Veröffentlicht wurde Glöckners Verbleib nebst Foto am Donnerstag um zehn Uhr, besonders eilig hatten sie es offenbar damit nicht. Weit über eine Woche hinweg hatte Glöckner Interessierte vertrösten müssen, obgleich er selbst immer wieder betonte, dass eine zeitnahe Einigung erstrebenswert sei. Die Abendzeitung berichtet, dass man sich finanziell noch habe annähern müssen, insofern ist den Löwen sogar zuzutrauen, dass das Foto um drei Uhr morgens entstand.
Sicher ist, dass bei Sechzig mal wieder die Zeiten der großen Hoffnung anbrechen. Nach der Rückkehr des Champions-League-erprobten Kevin Volland kommt nun auch der Fast-Nationalspieler Florian Niederlechner zu den Löwen, der viel Stallgeruch mitbringt („Ich bin früher in der Kurve gestanden“), obwohl er sich einst als 16-Jähriger nicht bei Sechzig durchsetzen konnte. Es ist davon auszugehen, dass Sport-Geschäftsführer Christian Werner noch weiter an einem Kader bauen wird, der aufstiegstauglich erscheint – die Erwartungen dürften angesichts der schon verpflichteten Prominenz ins Unermessliche steigen, und damit auch den Druck auf den Trainer Glöckner erhöhen.
An diesem Samstag aber geht es freilich noch darum, die laufende Saison mit einem Heimspiel gegen Erzgebirge Aue abzuschließen (13.30 Uhr, Grünwalder Stadion). Und es wird auch darum gehen, wer künftig nicht mehr dem Kader angehören wird. Torwart Marco Hillers Weggang steht bereits fest, er dürfte besonders emotional verabschiedet werden. Fraglich ist noch der Verbleib einiger Jugendspieler. Meistens verkünden die Löwen diese Abschiede lange vor dem Anpfiff, beim letzten Mal sogar so früh, dass viele Fans noch gar nicht auf den Rängen waren. Also: Rechtzeitig auf die Uhr schauen!