Viel Geld hat der TSV 1860 München in diesem Transfersommer bekanntlich nicht zur Verfügung. Zum einen haben die Vereinsvertreter einen Konsolidierungskurs ausgerufen, in dem der Klub ohne weitere Darlehen von Mitgesellschafter Hasan Ismaik auskommen möchte. Zum anderen müssen die Geschäftsführer des Fußball-Drittligisten Rücklagen bilden. Solange Ismaik nicht im Voraus Darlehen in Genussscheine wandelt, müssen sie mögliche Sanktionierungen durch den DFB einkalkulieren, der eine Verschlechterung der Eigenkapitalquote zum 31. Dezember mit einer Strafzahlung im mittleren sechsstelligen Bereich ahnden würde. Das alles "tut weh", sagte Geschäftsführer Günther Gorenzel im Trainingslager im Kurort Windischgarsten im Süden Oberösterreichs - wo sich 1860 auf die kommende Saison vorbereitet. Und wer so wenig Geld hat, der überlegt sich genau, bevor er es ausgibt.
In den Testspieler Sascha Marinkovic wird es der Klub nun nicht investieren, das steht seit Samstag fest. Auch, weil der Berater des Stürmers in der tz Druck gemacht und Gorenzel eine Falschaussage unterstellt hatte. "Ein Berater darf sich nicht so äußern. Damit ist das Thema Marinkovic beendet. Fertig", sagte Trainer Daniel Bierofka. Es gab auch sportliche Gründe, die gegen Marinkovic sprachen. "Ich habe gesagt: Er trainiert bei uns mit, weil er für mich ein guter Spieler ist. Und vielleicht - wenn er die Form hat - können wir darüber nachdenken." Auch ohne Marinkovic hatte Sechzig am Sonntag die nötige Form, den österreichischen Zweitligisten SV Ried in einem Test 3:0 zu besiegen.