TSV 1860 in der Einzelkritik:Tapsig wie Zirkusbären

Yannick Stark kann die hohen Erwartungen wieder nicht erfüllen, Rob Friend zeigt, dass er immerhin Qualitäten als mobile Litfaßsäule besitzt, und der bemühte Benny Lauth hat seit nunmehr 855 Minuten nicht getroffen. Der TSV 1860 München beim 1:3 gegen Dresden in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Dominik Fürst

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TSV 1860 in der Einzelkritik:Gabor Kiraly

TSV 1860 München - Dynamo Dresden

Quelle: dpa

Yannick Stark kann die hohen Erwartungen an ihn nicht erfüllen, Rob Friend zeigt, dass er immerhin Qualitäten als mobile Litfaßsäule besitzt. Benny Lauth trifft seit nunmehr 855 Minuten nicht. Der TSV 1860 München beim 1:3 gegen Dresden in der Einzelkritik.

Gabor Kiraly: Der ungarische Nationaltorwart ist seit Wochen die einzige Konstante im Spiel des TSV 1860 München. Im Spiel gegen Dynymo Dresden musste sich Gabor Kiraly allerdings bereits nach einer Minute geschlagen geben - Mickael Poté. War auch bei den anderen beiden Gegentreffern chancenlos. Auch mit 37 Jahren ist Kiraly noch agil wie ein Jungspund - so sprintete er kurz vor der Halbzeit über das gesamte Spielfeld, um Daniel Adlung einen geheimen Freistoßtrick ins Ohr zu flüstern. Allerdings ohne Erfolg: Adlungs Freistoß landete in der Dresdner Mauer. Kurz vor Ende der Partie hätte sich der Münchner Torwart unsterblich machen können, als er bei einer Ecke mit nach vorne ging, zum Kopfball aufstieg, jedoch vorbeiköpfte.

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TSV 1860 in der Einzelkritik:Sebastian Hertner

Karlsruher SC - TSV 1860 München

Quelle: dpa

Sebastian Hertner: Der rechte Außenverteidiger blieb beinah über die gesamte Spielzeit unauffällig. Sebastian Hertner leistete sich hinten zwar keine Fehler, doch auch im Spiel nach vorne war kaum etwas von ihm zu sehen. Trauriger Höhepunkt für Hertner: In der 90. Minute verschuldete er den Elfmeter, der den 1:3-Endstand zur Folge hatte.

(Archivfoto)

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TSV 1860 in der Einzelkritik:Kai Bülow

TSV 1860 München - Dynamo Dresden

Quelle: dpa

Kai Bülow: Grätschte vor dem Führungstreffer als letzter Mann gegen Dresdens Poté ins Leere. War am misslungenen Auftakt aber nicht schuld, weil der Ursprung der Fehlerkette im Münchner Mittelfeld lag. Der Innenverteidiger agierte sicher und abgeklärt in der Defensive, und präsentierte einmal sogar sein gesamtes athletisches Können, als er in höchster Not per Fallrückzieher gegen Dresdens Poté klärte. Bei den Gegentreffern traf ihn keine Schuld, und fürs Toreschießen ist er als Verteidiger ja definitiv nicht verantwortlich.

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TSV 1860 in der Einzelkritik:Guillermo Vallori

TSV 1860 München - Dynamo Dresden

Quelle: dpa

Guillermo Vallori: Nach seinem Eigentor im Spiel gegen Karlsruhe rehabilitierte sich der Münchner Spielführer nun, indem er per Kopf zum 1:1-Ausgleich einnetzte. Agierte über weite Strecken wie ein echter Kapitän: Setzte Akzente im Vorwärtsspiel und klärte einige haarige Szenen in der Defensive. Manchmal war er aber auch übermotiviert, zum Beispiel als er Zlatko Dedic am Mittelkreis unsanft von den Beinen holte. In der zweiten Hälfte leistete er sich einen Fehlpass, der fast zu einem Gegentor geführt hätte. Kurz vor Schluss wäre er beinahe erneut mit dem Kopf erfolgreich gewesen, doch Dresdens Keeper Kirsten verhinderte Valloris zweiten Treffer. Einer der besseren "Löwen" an diesem Nachmittag.

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TSV 1860 in der Einzelkritik:Grzegorz Wojtkowiak

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Quelle: Claus Schunk

Grzegorz Wojtkowiak: Avancierte nach einer halben Stunde zum ganz besonderen Liebling der zahlreich und laut vertretenen Dresdner Fans, als er nach einem Zweikampf mit Idir Ouali theatralisch zu Boden ging und sich mit beiden Händen ins Gesicht fasste. Kurz darauf holte er sich die gelbe Karte nach einem Frustfoul gegen Thorsten Schulz. Schaffte es, sich in der zweiten Halbzeit noch unbeliebter zu machen, als er sich im gegnerischen Strafraum fallen ließ und Strafstoß forderte. Grzegorz Wojtkowiak und das Dresdner Publikum: daraus wird keine Liebesbeziehung mehr.

(Archivfoto)

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TSV 1860 in der Einzelkritik:Daniel Adlung

TSV 1860 München - Dynamo Dresden

Quelle: dpa

Daniel Adlung: Begann die Partie stark, kämpfte, rackerte und belebte das Offensivspiel der Münchner. Im Verlauf des Spiels konnten die Zuschauer jedoch dabei zusehen, wie ihm zunehmend die Luft ausging. Zwang Dresdens Torhüter Kirsten in der ersten Halbzeit mit einem Freistoß aus 30 Metern zu einer Parade. Bei dieser einen Torchance blieb es aber bis zum Schlusspfiff.

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TSV 1860 in der Einzelkritik:Dominik Stahl

TSV 1860 München - Dynamo Dresden

Quelle: Andreas Gebert/dpa

Dominik Stahl: Erwischte gegen Dresden einen schwarzen Tag. Tapste kurz nach dem 1:1-Ausgleich wie ein Zirkusbär vor dem eigenen Strafraum umher, und verlor den Ball an seine Dresdner Gegenspieler. Die Folge war die erneute Gästeführung. Hätte sich kurz vor der Pause rehabilitieren können, köpfte aber im Fallen knapp am Kasten vorbei. Musste in der 80. Spielminute vom Feld.

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TSV 1860 in der Einzelkritik:Yannick Stark

TSV 1860 München - Dynamo Dresden

Quelle: dpa

Yannick Stark: Erwischte trotz des frühen Rückstands einen glänzenden Start in die Partie, indem er mit seinem 40-Meter-Freistoß in den Strafraum den 1:1-Ausgleich durch Vallori vorbereitete. Versuchte fünf Minuten später, dieses Kunststück zu wiederholen, fand diesmal aber nur Dresdens Torwart Kirsten als Abnehmer. Leistete sich einen krassen Fehlpass, der beinahe das 3:1 für Dresden bedeutet hätte, und scheiterte zweimal mit Fernschüssen an Kirsten. Kann die hohen Erwartungen an ihm im zentralen Mittelfeld derzeit nicht erfüllen.

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TSV 1860 in der Einzelkritik:Moritz Stoppelkamp

TSV 1860 München - Dynamo Dresden

Quelle: dpa

Moritz Stoppelkamp: Wirkte in der ersten Hälfte unsicher und fiel lediglich mit dem einen oder anderen Fehlpass auf. Steigerte sich nach der Pause, verpasste mit einem strammen Schuss nur knapp das Dresdner Gehäuse. Insgesamt kam jedoch auch von Stoppelkamp an diesem Nachmittag deutlich zu wenig, auch er konnte die Niederlage nicht verhindern.

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TSV 1860 in der Einzelkritik:Rob Friend

TSV 1860 München - Dynamo Dresden

Quelle: dpa

Rob Friend: Der Hüne im Münchner Angriff (links im Bild) spielte gegen Dresden von Anfang an, nachdem die Fans seit Tagen einen zweiten Stürmer und seinen Einsatz gefordert hatten. Agierte so, wie Trainer Friedhelm Funkel es von ihm erwartet: Er bewegte sich wie eine mobile Litfaßsäule in der gegnerischen Hälfte, und ließ jedes hohe Zuspiel mit dem Kopf auf seine Kollegen abtropfen. Im gegnerischen Strafraum offenbarten sich indes einmal mehr seine Defizite: Mehr als ein Schüsslein auf Dresdens Torwart Benjamin Kirsten brachte er nämlich diesmal nicht zustande.

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TSV 1860 in der Einzelkritik:Benjamin Lauth

TSV 1860 München - Energie Cottbus

Quelle: Andreas Gebert/dpa

Benjamin Lauth: Benjamin Lauth hat auch an diesem Nachmittag keinen Weg aus dem Formtief gefunden. Nach einer enttäuschenden Halbzeit gegen Dresden ist er nun schon seit 855 Minuten ohne Tor. Wie so oft bemüht - aber ohne Durchschlagskraft. Musste konsequenterweise nach 45 Minuten für Marin Tomasov Platz machen.

(Archivbild)

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TSV 1860 in der Einzelkritik:Marin Tomasov

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Quelle: Claus Schunk

Marin Tomasov (ab der 45. Minute, Archivbild): Nach zehn Minuten auf dem Spielfeld der erste Torschuss - war damit bereits effektiver als Benjamin Lauth. Spielte später gleich zwei Dresdner Verteidiger an der Außenlinie schwindelig, litt jedoch im Allgemeinen an der mangelnden Unterstützung aus dem Mittelfeld. Weiß jetzt, wie Benjamin Lauth sich im Münchner Angriff fühlt: auf verlorenem Posten.

Kodjovi Koussou (ab der 80. Minute): Der junge Kodjovi Koussou vermochte nach seiner Einwechslung keine Akzente mehr zu setzen.

© Süddeutsche.de/sonn
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