TSG Hoffenheim: Der traut sich was

Julian Nagelsmann wurde bereits im Alter von 25 Jahren Co-Trainer in Hoffenheim.

(Foto: AFP)

Das 1:0 von Hoffenheim gegen den FC Bayern lenkt den Blick mehr denn je auf Julian Nagelsmann. Der gerade 29-Jährige gilt nicht nur als genialer Analytiker, sondern auch als heißeste Aktie auf dem Trainermarkt - die auch die Bayern interessiert.

Von der Spielweise des Gegners sei seine Mannschaft "etwas überrascht" gewesen, hat Carlo Ancelotti nach der 0:1-Niederlage bei der TSG Hoffenheim gesagt. Trainer, die noch etwas werden wollen, sollten so etwas lieber nicht sagen, denn im Grunde enthält dieser Satz eine spektakuläre Selbstanzeige. Überrascht zu werden, bedeutet ja, nicht gut genug vorbereitet gewesen zu sein - und das kann und darf niemals passieren bei den heutigen Trainern, die sich jede noch so winzige gegnerische Schrittfolge so oft anschauen, dass die Festplatte raucht. Aber Ancelotti ist kein Trainer, der noch etwas werden will; er ist schon alles. Und so einer findet halt, dass er nicht mehr beweisen muss, ob er der beste Spielanalytiker und der beste Matchplanhersteller der Welt ist. Mei, denkt sich so einer, sollen die Kollegen doch ihre komplexen Entwürfe basteln, ich stell' lieber den Robben auf und den Lewandowski. Und meistens reicht das ja auch.