Triathlon - Hamburg:Marathon-Absage: Sechsstelliger finanzieller Ausfall droht

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Hamburg (dpa) - Am Tag nach der Absage von fünf sportlichen Großveranstaltungen in Hamburg haben die Organisatoren eine erste Bilanz gezogen. So rechnet man beim ursprünglich für den 13. September vorgesehenen Hamburg-Marathon mit einem finanziellen Ausfall im sechsstelligen Bereich. Dennoch blicke man "optimistisch nach vorn, um gemeinsam mit der Stadt die Planungen für 2021 auch umzusetzen", sagte ein Veranstaltungs-Sprecher am Dienstag auf Nachfrage.

Am Montag waren fünf sportliche Großveranstaltungen in Hamburg wegen der Corona-Pandemie endgültig für dieses Jahr abgesagt worden. Außer dem Marathon sind der WTS-Triathlon (5. September), der Ironman (6. September), das deutsche Reit- und Springderby (im September) und die Cyclassics der Radprofis (3. Oktober) betroffen. Als Grund wurde das erhöhte Infektionsrisiko durch und für die mehreren zehntausend Zuschauer genannt.

Auch Derby-Organisator Volker Wulff sprach laut NDR 90,3 von einer hohen sechsstelligen Summe, die nun fehlen wird. Die Ironman-Group, die für die Triathlons und die Cyclassics verantwortlich zeichnet, wollte sich nicht äußern. "Interne Angelegenheiten kommentieren wir generell nicht", hieß es.

Die Veranstalter müssen sich nun auch um die Rückabwicklung der Startplätze kümmern. Beim Marathon können bereits gebuchte Starts auf das kommende Jahr übertragen werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit einer kompletten Erstattung der Startgebühr. "Wer möchte, kann uns mit 15 Euro Spende wirtschaftlich unterstützen", sagte der Sprecher der Veranstaltung. Bei den Triathlons und den Cyclassics sind unter anderem eine Verschiebung oder auch eine Gutscheinlösung möglich.

Personell sollen die bewährten Kräfte gehalten werden: "Ich will kein Know-How verlieren", sagte Volker Wulff, der nicht nur das Spring- und Dressurderby in Klein Flottbek organisiert. Er sei bislang mit Kurzarbeit durch die Krise gekommen. Das gilt auch für den Marathon, deren Organisatoren davon ausgehen, dass ein Personalabbau nicht zur Diskussion steht.

Ein weiterer Verlierer der Absagen ist die Hamburger Tourismuswirtschaft: "Es wird nicht möglich sein, den Ausfall der Veranstaltungen auszugleichen. Dieser Realität ist sich die Tourismusbranche bewusst", sagte Michael Otremba, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, dem "Hamburger Abendblatt" (Dienstag). Man blicke aber "zuversichtlich und hoffnungsvoll auf die Durchführung der Veranstaltungen im nächsten Jahr".

Immerhin: Die Termine für Hamburgs Sportgroßveranstaltungen für 2021 stehen bereits fest. Losgehen soll es am 25. April mit dem Marathon, gefolgt vom Spring- und Dressurderby vom 12. bis 16. Mai, dem Ironman am 6. Juni und dem Triathlon am 10. und 11. Juli. Die Cyclassics sind für den 22. August vorgesehen.

Eine Rest-Hoffnung für 2020 gibt es für das Elite-Rennen beim WTS-Triathlon sowie die Mixed-Staffel-Weltmeisterschaft. Innerhalb der nächsten 14 Tage soll feststehen, ob diese Wettbewerbe ohne Zuschauer gestartet werden können.

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