Trauerfeier für Robert Enke:"You'll never walk alone"

Tausende haben mit einer bewegenden Andacht Abschied von Robert Enke genommen. Ehemalige Mitspieler erwiesen ihrem toten Freund und Kollegen die Ehre. Die Nummer 1 wird in Hannover nie mehr vergeben.

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Hannover war am Tag nach dem Tod des Nationaltorhüters Robert Enke im Ausnahmezustand. Am Abend gab es eine ökumenische Trauerandacht in der Marktkirche, dem größten Gotteshaus der niedersächsischen Landeshauptstadt; die Predigt hielt Bischöfin Margot Käßmann. Bei der bewegenden Gedenkfeier in der überfüllten Kirche nahmen im Beisein der Führungsspitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mehrere tausend Menschen Abschied von Robert Enke.

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Enkes Frau Teresa, die als Erste eine Kerze zum Gedenken entzündete, kam in Begleitung von Enkes Eltern sowie Enke-Manager und Freund Jörg Neblung. Teresa Enke hatte am Vormittag auf einer sehr emotionalen Pressekonferenz über die schweren Depressionen ihres Mannes, die am Dienstagabend im Freitod des 32-Jährigen endeten, berichtet.

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Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack (rechts), Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff (links) erwiesen ihrem toten Freund und Kollegen die Ehre.

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"Sein Tod ist ein immenser Verlust. Er wird uns fehlen, als erstklassiger Sportler und als außergewöhnlicher Mensch", sagte Joachim Löw. "Ich bin völlig schockiert, völlig leer."

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Auch die Mannschaft von Hannover 96 sowie deren Präsident Martin Kind waren anwesend.

Der Klub will, so kündigte Kind an, die Nummer 1 auf dem Trikot nicht mehr vergeben. Denn Enke und Hannover, das ist seit seinem Wechsel 2004 vom CD Teneriffa eine besondere Beziehung geworden. "Wir verlieren nicht nur die Figur, an der sich die Mannschaft orientiert hat", sagte Kind, "Robert Enke war auch unser Sympathieträger - lokal, regional und national." Er war der einzige Spieler von Hannover 96, der bundesweit Bedeutung erlangt hatte. Und in und um Hannover gab es niemanden, der so populär war wie der "bescheidene" (Kind), sachliche Torhüter, der jedem Fan zugewandt war und laut des früheren 96-Trainers Dieter Hecking "der größte Vorzeigeprofi war, mit dem ich jemals zusammengearbeitet habe".

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Martin Kind kondolierte, genau wie Theo Zwanziger, der Witwe.

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Zu einer bewegenden Szene in der rund halbstündigen Andacht kam es, als Robert Enkes Witwe sekundenlang in den Armen von Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack verweilte. Eine ruhige Atmosphäre in der mit rund 1000 Menschen überfüllten Kirche bildete den würdigen Rahmen für die Trauernden.

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"Der Tod dieses Sportlers zeigt, dass Fußball nicht alles ist in unserem Leben. Hinter Beliebtheit und Erfolg kann es auch abgrundtiefe Einsamkeit und Verzweiflung eben", sagte Margot Käßmann in ihrer Predigt. "Leid, Schwäche und Krankheit sind Teil unseres Lebens. Dafür darf es keine Pfiffe geben, sondern Empathie und Mitleid." Robert Enke habe nicht gewollt, dass andere Menschen ihm in diesen Weg folgen. "Er hat das Leben geliebt", sagte Käßmann und schloss mit den Worten: "You"ll never walk alone - nein, du gehst nicht allein."

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Der katholische Pfarrer Heinrich Plochg zeigte Torwarthandschuhe, die Enke ihm nach einem Spiel geschenkt hatte. "Ich habe noch am Sonntag noch hinter dem Tor gesessen. Es ist ein großer Verlust nicht nur für die Familie."

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Warum ausgerechnet er? Immer wieder stellten sich fassungslose Fans von Hannover 96 diese quälende Frage. Eine Antwort fanden sie nicht. Tief betroffen, schweigend, mit Tränen in den Augen gedachten sie Robert Enke, nahmen Abschied. Kerzen wurden entzündet.

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Reuters, Enke, Eilvese

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Nach dem Gottesdienst startete ein von Fans organisierter Trauerzug vom Stadtzentrum bis zum Stadion, am Nord-Eingang der Arena konnten sich die Fans an 18 verschiedenen Stellen in Kondolenzbücher eintragen. 35.000 Menschen nahmen daran teil.

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An der Spitze des Marsches trugen unter anderem 96-Manager Jörg Schmadtke, Trainer Andreas Bergmann und der frühere Nationalspieler Hans Siemensmeyer ein schwarzes Banner mit der Aufschrift "Ruhe in Frieden" sowie einem Konterfei von Enke.

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Die Arena war am Tag nach dem tragischen Freitod zur Pilgerstätte für Hunderte von Trauernden geworden. Den ganzen Tag über trafen immer wieder Fans neben dem Stadion ein, um ihrem Idol vor einer Art Altar mit Kerzen, Bildern, Schals, Blumen und sogar einem echten Enke-Trikot zu gedenken. Vor dem Stadion begannen die Menschen zu klatschen und sangen: "Es gibt nur einen Robert Enke."

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Reuters, Fan, Kerze, Trauer, Robert Enke

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Ein junger Fan zündet in Eilvese eine Kerze für Robert Enke an. Der Torhüter bestritt in seiner Karriere 190 Bundesliga-Spiele für Borussia Mönchengladbach und Hannover 96. Seine internationalen Stationen waren Benfica Lissabon, FC Barcelona, Fenerbahce Istanbul und CD Teneriffa.

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Zurückhaltender Familienmensch, tadelloser Sportsmann - der verstorbene Robert Enke war stets bereit, das Wohl anderer über seine eigenen Bedürfnisse zu stellen. Sportlich ging es für ihn seit seiner Rückkehr zu Hannover 96 bergauf - doch er kannte vor allem menschlich auch die Schattenseiten des Lebens.

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