Vertragslose Fußballspieler:Diese Profis gibt's für lau

Im aktuellen Transferfenster werfen Fußballklubs mit Millionen um sich, dabei gibt es auch prominente Namen zum Nulltarif. Eine Übersicht arbeitsloser Kicker von Yaya Toure bis Robert Huth.

Von Thomas Hürner

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Manchester City v West Ham United - Premier League

Quelle: Dean Mouhtaropoulos/Getty Images

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Mit seinen langen Beinen streifte Yaya Touré, inzwischen 35 Jahre alt, in unnachahmlicher Eleganz durch die Premier League, auf der Insel hat der Ivorer immer noch Kultstatus. Und vielleicht singen die englischen Fußballfans schon bald wieder seinen Namen: Touré soll nach einem nur dreimonatigen Engagement beim griechischen Klub Olympiakos Piräus bei West Ham United im Gespräch sein. Dort heißt der Trainer inzwischen Manuel Pellegrini, unter dem Touré 2014 englischer Meister wurde und dabei 20 Treffer erzielte - und das als Mittelfeldspieler. Auf diese Torgefahr hat Pellegrinis Nachfolger Pep Guardiola trotzdem gerne verzichtet, was eigentlich wenig überraschend war. Obwohl sie 2009 gemeinsam die Champions League mit dem FC Barcelona gewannen, galt ihr Verhältnis schon damals als maximal unterkühlt.

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Quelle: Francisco Leong/AFP

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Wenn ein Klub auf der Suche nach einem Spieler ist, der einen möglichst großen Trophäenschrank mitbringt, dann dürfte die Wahl auf Patrice Evra (re.) fallen. Der 37-Jährige wurde fünfmal englischer Meister und Champions-League-Sieger mit Manchester United und dreimal italienischer Meister mit Juventus Turin, dazu feierte er in England, Italien und Frankreich zahlreiche Pokalsiege. Der Verteidiger kennt aber auch das Gefühl, vereinslos zu sein. Bei Olympique Marseille wurde Evra rausgeworfen, weil er vor einem Spiel einen Fan getreten hat. Danach kickte er wieder wie für einen Fußballer üblich, nämlich ein halbes Jahr bei West Ham United. Seit Sommer ist er wieder auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Bis dahin vertreibt er sich die Zeit mit seinen kultigen Instagram-Posts.

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Quelle: Jon Super/AP

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Selbst als Protagonist eines Fußballmärchens ist man nicht davor gefeit, sich einen neuen Klub suchen zu müssen. Mit Leicester City wurde Robert Huth (li.) 2016 völlig überraschend englischer Meister, nach einer verletzungsgeplagten vergangenen Saison wurde sein Vertrag aber nicht verlängert. Der Innenverteidiger ist inzwischen 33 Jahre alt, was in seinem speziellen Fall aber nicht das größte Problem sein dürfte. Seine fehlende Schnelligkeit hat der Deutsche immer schon mit knallharter Zweikampf-Führung kompensiert.

Pepe, Lucas Hernandez, Antoine Griezmann

Quelle: Alessandra Tarantino/AP

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Apropos knallharte Zweikämpfführung: Auch der portugiesische Innenverteidiger Pepe (Mitte) fühlt sich pudelwohl, wenn er mit den Ellenbogen gegen zwei Gegenspieler arbeiten kann, wie hier noch im Trikot von Real Madrid. Im weißen Ballett war Pepe zehn Jahre lang für alles Grobe zuständig, ehe er 2017 zu Besiktas wechselte. Dort hat er seinen Vertrag kürzlich aufgelöst, verschiedenen Medienberichten zufolge wegen finanzieller Probleme beim türkischen Klub. An Geld wird es bei Pepe aber kaum scheitern: Sein Agent Jorge Mendes, der unter anderem auch Cristiano Ronaldo berät, hat schon so manchen lukrativen Deal für seine Klienten eingefädelt.

Manchester United v Blackpool - Premier League

Quelle: Shaun Botterill/Getty Images

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So richtig schlau wurde man nie aus Dimitar Berbatov (Mitte). Ein Stürmer für die besonderen Tore, der im nächsten Moment nur noch lustlos hinterhertrabte. Es gab eigentlich nur einen Trainer, der das dem virtuosen Bulgaren für längere Zeit austreiben konnte: Sir Alex Ferguson. Bei Manchester United wurden sie gemeinsam dreimal englischer Meister, davor spielte Berbatov unter anderem für die Tottenham Hotspur und Bayer Leverkusen. Die letzten Stationen des 37-Jährigen haben aber wenig vom Glanz des "Old Trafford": PAOK Saloniki, Vereinslos, Kerala Blasters, Vereinslos.

Sejad Salihovic

Quelle: Uwe Anspach/dpa

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Sejad Salihovic, 34, machte sich bei der TSG Hoffenheim als einer der gefährlichsten Freistoßschützen der Bundesliga einen Namen, den Abstieg des HSV konnte er in der vergangenen Rückrunde aber nicht verhindern. Schon beim ehemaligen Bundesliga-Dino hatte der Bosnier als vertragsloser Spielmacher angeheuert, den Gang in die zweite Liga wollte er aber nicht antreten. Ein Angebot auf Vertragsverlängerung hat er vor der Saison abglehnt. Dabei waren seine vorherigen Vereine nicht unbedingt attraktiver als ein zweitklassiger HSV: Salihovic spielte nach seiner erfolgreichen Zeit in Hoffenheim für BJ Renhe in China und für den FC St. Gallen in der Schweiz.

Hertha BSC Berlin - 1. FC Nürnberg

Quelle: Jörg Carstensen/dpa

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Philipp Wollscheid (li.) wurde beim 1. FC Nürnberg zum Bundesliga-Spieler und zu einem der begehrtesten Abwehrtalente des Landes. Inzwischen spielt der "Club" wieder erstklassig, Wollscheid hingegen findet keinen neuen Verein. Eines hatten die Nürnberger und Wollscheid, mit 29 Jahren der jüngste Spieler in dieser Liste, in den vergangenen Spielzeiten aber gemeinsam: Sie suchten vergeblich nach Kontanz. Der 1,94 hochgewachsene Innenverteidiger spielte für Bayern Leverkusen, beim VfL Wolfsburg, in England bei Stoke City und zuletzt in Frankreich beim FC Metz - so richtig glücklich wurde er aber nirgends. Die Nürnberger jedenfalls könnten Verstärkung im Abstiegskampf gut gebrauchen.

England v Nigeria - International Friendly

Quelle: Clive Rose/Getty Images

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Bei der WM 2018 in Russland führte John Obi Mikel (re.) die nigerianische Nationalmannschaft noch als Kapitän aufs Feld, auch die Rückennummer zehn ist für ihn bei Länderspielen obligatorisch. Dabei ist Mikel kein Spielmacher, sondern ein zweikampfstarker Akteur vor der eigenen Abwehr. Torgefahr können interessierte Vereine eher nicht von ihm erwarten: In 249 Spielen für den FC Chelsea gelang Mikel nur ein einziger Treffer. Bei seiner letzten Profistation waren es immer drei Treffer in 31 Partien. Nach zehn Jahren bei den Londonern wechselte er 2017 zu TJ Teda nach China. Sein Trainer dort: Uli Stielike.

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Quelle: Giuseppe Cacace/AFP

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Alberto Aquilani (li.) wurde in Italien einst als der neue Andrea Pirlo gepriesen, der FC Liverpool verpflichtete den Mittelfeldregisseur 2009 als Ersatz für Xabi Alonso vom AS Rom. Die hohen Erwartungen konnte Aquilani jedoch nie erfüllen, immer wieder wurde ihm seine Verletzungsanfälligkeit zum Verhängnis. Das lässt sich auch an seiner Vita ablesen: Nach seiner Zeit in England spielte er zunächst für Juventus Turin und den AC Mailand, später ging es über den AC Florenz zu Vereinen wie US Sassuolo, Delfino Pescara oder zuletzt Las Palmas in Spanien. Für den ein oder anderen Zuckerpass war Aquilani aber auch da noch im Stande.

© SZ.de/jbe
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