Transfermarkt:Auch Pellè hat Lust auf China-Millionen

Der Italiener kassiert künftig ein absurd hohes Jahresgehalt. Vor ihm erstaunten schon Profis wie Hulk oder Jackson Martínez mit Karriereplänen in Fernost. Ein Überblick.

Von Alexander Mühlbach und Jan Geißler

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Graziano Pellè

Graziano Pelle

Quelle: AP

Eigentlich hätte Graziano Pellè überallhin wechseln können, nachdem er bei der Europameisterschaft in Frankreich mit guten Leistungen für einige "Mamma mia"-Ausrufe gesorgt hatte. Statt sich aber einem der europäischen Topklubs anzuschließen und in der kommenden Saison womöglich in der Champions League zu stürmen, zieht es den Italiener vom FC Southampton nun nach China. Dort läuft der 30-Jährige zukünftig für den Erstligisten Shandong Luneng Taishan aus Jinan auf. Die Chinesen überweisen für den zweifachen EM-Torschützen 14 Millionen Euro nach England. Pellè selbst soll für seinen Aufenthalt bis Ende 2018 sagenhafte 30 Millionen Euro erhalten und würde damit zu einem der Topverdiener im Weltfußball aufsteigen. Bei seinem neuen Verein trifft er auf einige bekannte Bundesliga-Gesichter früherer Tage.

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Felix Magath

Felix Magath, FC Fulham, Premier League, Fußball in England

Quelle: REUTERS

Bereits Anfang Juni wurde bekannt, dass Felix Magath als Cheftrainer in Jinan anheuert. Nachdem er im September 2014 beim englischen Zweitligisten FC Fulham entlassen worden war, hatte Magath zwei Jahre lang keinen Trainerjob mehr angenommen. Nun ist er "sehr interessiert am großen Aufbruch im chinesischen Fußball", wie er auf seiner Facebook-Seite verkündete. Beim letztjährigen Dritten der chinesischen Liga ersetzte Magath den früheren brasilianischen Nationaltrainer Mano Menezes, der nach schwachem Saisonstart seinen Rücktritt erklärt hatte.

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Papiss Demba Cissé

West Bromwich Albion v Newcastle United - Premier League; Papiss Demba Cissé

Quelle: Getty Images

Neben Pellè kann Magath künftig auch auf die Dienste des ehemaligen Freiburgers Papiss Demba Cissé zählen. Der 31-jährige Senegalese verlässt den Premier-League-Absteiger Newcastle United und unterschrieb in Luneng. Bevor Cissé 2012 nach England wechselte, hatte er für zwei Jahre im Breisgau gespielt und erzielte in 65 Bundesliga-Spielen 37 Tore. In der Premier League war der Stürmer in 131 Partien 44 Mal erfolgreich. Zu Vertragsdetails wurde nichts bekannt.

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Anthony Ujah

Anthony Ujah

Quelle: dpa

Noch im Januar lehnten Werder Bremen und Anthony Ujah ein Angebot aus China ab. Damals wollte Guangzhou Evergrande den Nigerianer verpflichten und war bereit, etwa 13 Millionen Euro für den Stürmer zu bezahlen. Der Bundesligist betonte die Wichtigkeit Ujahs und, dass man zu 100 Prozent auf ihn baue. Ein halbes Jahr später sieht die Situation anders aus: Ujah, der erst im Sommer 2015 für 4,5 Millionen Euro vom 1. FC Köln an die Weser gewechselt war und in seiner ersten Saison in 32 Spielen elf Tore erzielt hatte, geht nun doch nach China.

Der 25-Jährige einigte sich mit dem Erstligisten Liaoning FC - als Ablösesumme ist ein Betrag zwischen zehn und 13 Millionen Euro im Gespräch. Werder hätte den Spieler nach wie vor gerne behalten, Ujah signalisierte jedoch, dass er das Angebot gerne annehmen würde. Der Nigerianer trifft in Liaoning auf seinen ehemaligen Bremer Mitspieler Assani Lukimya, der bereits Anfang des Jahres nach China gewechselt war.

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Hulk

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Quelle: AFP

Für den bisherigen Höhepunkt des jüngsten Transferwahnsinns sorgte allerdings ein anderer: der Brasilianer Hulk. Der Stürmer, der über den portugiesischen Serienmeister FC Porto zu Zenit Sankt Petersburg gelangt war und dort die vergangenen vier Jahre verbrachte, wechselte für eine neue asiatische Rekordablösesumme zu Shanghai SIPG. Umgerechnet 56 Millionen Euro ließen sich die von Sven-Göran Eriksson trainierten Chinesen den bulligen Stürmer kosten. Der versprach schon gleich nach seiner Landung am Flughafen, dass er alles zurückgeben wird, "was in den Transfer investiert worden war". Sein Auftaktspiel verlief schon recht spektakulär. Nachdem er sein erstes Tor erzielt hatte, musste er kurz darauf verletzt vom Platz. Shanghai gewann dennoch 5:0.

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Renato Augusto

Brasil x Peru SALVADOR BA 11 17 2015 BRAZIL PERU X Renato Augusto scored the second goal for B; Renato Augusto wechselt nach China

Quelle: imago

Die erste große chinesische Transferwelle begann Anfang Januar, als Renato Augusto für eine Ablösesumme von acht Millionen Euro von Corinthians São Paulo nach Peking wechselte. Der Wechsel galt damals noch als kurios. Auch weil der Ex-Leverkusener ein Angebot von Schalke 04 ausschlug, das nach eigenen Angaben bis an die "finanzielle Schmerzensgrenze" für den Mittelfeldspieler ging. Gerade weil er 2015 in Brasilien zum besten Spieler der Saison gewählt wurde. Anscheinend reichte Augusto das Schalker Angebot nicht aus. Stattdessen wechselte er lieber für ein Jahresgehalt von neun Millionen Euro nach Fernost, weil man "als Fußballer nur zehn Jahre Zeit hat, um Geld zu verdienen".

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Alex Teixeira

Rapid Wien's Schaub and Shakhtar Donetsk's Teixeira fight for the ball during their Champions League play off first leg match in Vienna

Quelle: Heinz-Peter Bader/Reuters

Die Transferwelle erreichte durch Alex Teixeira ihren vorläufigen Höhepunkt. Der Brasilianer verließ Donezk in Richtung Jiangsu Suning für 50 Millionen Euro. Der Wechsel war ein durchaus lukratives Geschäft. Donezk hatte bei Teixeiras Verpflichtung in der Winterpause 2009 noch sechs Millionen Euro für den Spieler gezahlt. Und Teixeira wird nun mit einem Jahresgehalt von zehn Millionen Euro in die Liste der bestbezahlten Fußballer auf dem Planeten vorstoßen. Sportlich gesehen hätte Teixeira aber durchaus eine andere Option gehabt: Liverpool wäre ebenfalls interessiert gewesen, bot aber "nur" 36 Millionen Euro.

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Jackson Martínez

Jackson Martinez joins Guangzhou Evergrande

Quelle: Kiko Huesca/dpa

Nur wenige Tage vor Teixeira wechselte ein gewisser Jackson Martínez für 42 Millionen zu Guangzhou Evergrande. Eben jener Martínez, der zwischen 2012 und 2015 in 89 Partien 67 Tore für den FC Porto erzielte, plötzlich als einer der begehrtesten Spieler Europas galt - und dann bei Atlético Madrid enttäuschte. Martínez erfüllte die hohen Erwartungen der Verantwortlichen nicht, pendelte immer zwischen Stamm-Elf und Ersatzbank hin und her und erzielte in der Hinrunde gerade einmal zwei Treffer. Nach nur sechs Monaten sind die Madrilenen ihn wieder los. Für sieben Millionen Euro mehr als sie damals nach Porto überwiesen hatten.

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Ramires

Ramires

Quelle: Sang Tan/AP

Eigentlich wollte Ramires beim FC Chelsea bleiben. Seit 2010 spielte der Mittelfeldspieler beim englischen Premier-League-Klub, er war Teil der Stammelf, gab immer wieder gute Vorlagen für Torres und Frank Lampard. Vergangenes Jahr verlängerte er sogar seinen Vertrag bis 2019. Aber nachdem Trainer José Mourinho gefeuert wurde und ihn Guus Hiddink ersetzte, spielte Ramires nur noch eine untergeordnete Rolle im Mannschaftsgefüge. Für 28 Millionen Euro kaufte ihn nun Jiangsu Suning aus seinem Vertrag.

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Gervinho

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Quelle: Issouf Sanogo/AFP

Gervinho ist vor allem für zwei Dinge bekannt: dafür, dass der Nationalspieler der Elfenbeinküste im Finale des Afrika Cups 2012 den entscheidenden Elfmeter gegen Sambia verschoss. Und nun auch dafür, dass er für 18 Millionen Euro vom AS Rom zu Hebei China Fortune wechselte. Der 29-jährige Flügelstürmer kommt also ganz schön rum in der Welt. Vor seinem Wechsel nach Rom spielte er unter anderem für Arsenal London. In letzter Zeit hatte Gervinho aber vor allem mit muskulären Problemen zu kämpfen.

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Paulinho

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Quelle: Natacha Pisarenko/AP

Paulinho hat eine Weile gebraucht, bis er den richtigen Klub gefunden hat. Denn sein erster Arbeitgeber Pão de Açúcar lieh ihn immer wieder aus: nach Litauen, nach Polen und sogar in die zweite brasilianische Liga. Als er aber 2010 zu den Corinthians nach São Paulo wechselte, setzte sich der zentrale Mittelfeldspieler plötzlich durch, wurde Stammspieler, gewann die Meisterschaft, die südamerikanische Version der Champions League und die Fifa-Klub-Weltmeisterschaft. Nach zwei Jahren bei Tottenham Hotspur wechselte er nun für 14 Millionen Euro zu Guangzhou Evergrande, wo er auf seinen ehemaligen Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari trifft.

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Demba Ba

Southampton vs Chelsea

Quelle: Tom Hevezi/dpa

Was waren das für Zeiten, als Demba Ba in Hoffenheim zum gefürchteten Stürmer-Trio mit Ibišević und Obasi gehörte. Damals, als der Klub aus dem Kraichgau in seiner ersten Bundesliga-Saison völlig unerwartet Herbstmeister wurde. Ba verließ Hoffenheim 2011 in Richtung England, machte sowohl bei West Ham United als auch bei Newcastle und Chelsea halt. Zuletzt erzielte er für Beşiktaş Istanbul 18 Tore in 29 Spielen. Aber auch für ihn interessierte sich ein chinesischer Verein. Der Erstligist Shanghai Greenland Shenhua verpflichtete Ba für rund 13 Millionen Euro.

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Fredy Guarin

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Quelle: Olivier Morin/AFP

Fredy Guarin war im zentralen Mittelfeld von Inter Mailand gesetzt. Seit 2012 hatte der kolumbianische Nationalspieler 110 Spiele für die Mailänder gemacht. In dieser Saison durfte Guarin aber immer öfter erst spät in der Partie mitwirken oder blieb ganz ohne Einsatz. Also trat der 30-Jährige die Flucht nach vorne an. Seit Januar spielt er für Shanghai Greenland Shenhua, die immerhin noch zwölf Millionen Euro Ablöse zahlten.

© SZ.de/tbr/rus/mane
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