Raubüberfall auf Aubameyang:Schlag mit dem Gewehrkolben

Raubüberfall auf Aubameyang: Geht es doch nicht zurück nach England für Pierre-Emerick Aubameyang? Der Barca-Stürmer kämpft mit den Folgen eines schweren Raubüberfalls.

Geht es doch nicht zurück nach England für Pierre-Emerick Aubameyang? Der Barca-Stürmer kämpft mit den Folgen eines schweren Raubüberfalls.

(Foto: Jose Breton/NurPhoto/Imago)

Der Raubüberfall auf das Haus des Barça-Stürmers Pierre-Emerick Aubameyang verlief brutaler als zunächst vermutet: Der frühere Dortmunder erleidet eine Kieferverletzung - nun wackelt sein Wechsel zu Chelsea.

Von Javier Cáceres

Der Wechsel des gabunischen Stürmers Pierre-Emerick Aubameyang zum FC Chelsea hat sich auf ungeahnte Weise verkompliziert. Wie die spanische Zeitung La Vanguardia am Mittwoch unter Berufung auf das Umfeld des früheren Dortmunders berichtete, wurde Aubameyang beim aufsehenerregenden Raubüberfall auf sein Haus in der katalanischen Ortschaft Castelldefels ernsthaft verletzt. Demnach sei Aubameyang, 33, ein Haarriss am Kiefer zugefügt worden - durch einen Schlag mit dem Kolben einer Flinte. Das Online-Magazin The Athletic berichtete, dass Aubameyang wohl vier Wochen lang ausfallen werde - was auch den Interessen Chelseas zuwiderläuft. Das 1:2 in der Premier League am Dienstag beim FC Southampton verdeutlichte erneut, dass der Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel ein starker Stürmer dringend guttun würde.

Aubameyang meldete sich am Mittwoch persönlich zu Wort. Er sei in der Nacht zum Montag "von Feiglingen" überfallen worden, unmittelbar nach seiner Rückkehr vom 4:0-Sieg des FC Barcelona gegen Real Valladolid im Camp Nou. Die Details, die nun ans Licht kommen, lesen sich erschütternd - allein schon deshalb, weil die beiden Kinder Aubameyangs Zeugen der Gewalt wurden. "Das Gefühl, im eigenen Haus nicht mehr sicher zu sein, ist schwer zu verstehen und zu beschreiben", teilte Aubameyang mit.

Brutales Vorgehen der Täter gegen die Familie Aubameyang

Die Lage eskalierte, nachdem Aubameyangs Frau gesehen hatte, dass die maskierten Räuber über den Zaun gestiegen waren. Ihren Versuch, einen Panikknopf zu drücken, entdeckten die Angreifer. Sie zogen sie an den Haaren weg und schlugen sie. Aubameyang habe versucht, einzugreifen und sei dabei mit dem Gewehrkolben ins Gesicht geschlagen worden, hieß es. Danach seien die Aubameyangs gezwungen worden, sich bäuchlings auf den Boden des Esszimmers zu legen. Später sei Aubameyang und seiner Frau erlaubt worden, sich aufzurichten, um die Kinder auf den Schoss zu nehmen. Die katalanische Presse berichtet, der FC Barcelona habe die Sicherheitsmaßnahmen bei den Profis verstärkt. Zuvorderst bei Aubameyang, der am Dienstag in ihr Haus zurückkehrten und nun rund um die Uhr von Sicherheitsleuten bewacht werden.

Für Barça ist der Überfall auf Aubameyang insofern misslich, als der Klub mit den Einnahmen aus einem Verkauf gerechnet hatte. Im Gespräch war eine Ablöse von mehr als 20 Millionen Euro. Chelsea strebe nun wegen der Ausfallzeit Aubameyangs eine Leihe an. Barça bemühte sich am Mittwoch noch, Memphis Depay, Miralem Pjanic und Martin Braithwaite abzugeben und nach Möglichkeit Transfererlöse zu erzielen. Sie sind notwendig, um die horrenden Gehaltskosten zu senken und von Spaniens Ligaverband LFP die Erlaubnis zu erhalten, weitere Spieler zu holen. Im Gespräch blieben am Mittwoch Marcos Alonso (FC Chelsea) und auch Bernardo Silva (Manchester City).

Zudem hat Barça-Präsident Joan Laporta ein persönliches Interesse an einem Verkauf Aubameyangs. Zusammen mit Schatzmeister Ferran Olivé hat er eine Bürgschaft über angeblich fünf Millionen Euro hinterlegt, die durch Transfererlöse abgelöst werden sollte.

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