Merlin Polzin liefert einige Argumente, die einen dazu bringen könnten, ihm einen Trainerjob anzuvertrauen. Er hat sich einen unbekümmerten Blick aufs Spiel bewahrt, seine Expertise wird branchenweit geschätzt, und ohnehin ist längst widerlegt, dass ein guter Fußballtrainer früher selbst mal ein herausragender Kicker gewesen sein muss. Zudem ist Polzin seit zwei Wochen im Besitz eines Pro-Trainerscheins und ein wohlerzogener junger Mann. Es waren allerdings nicht nur diese Eigenschaften, die ihm zu der am Sonntag verkündeten Beförderung vom Interimscoach zum Cheftrainer verhalfen. Immerhin handelt es sich ja um einen Trainerjob beim Zweitligisten Hamburger SV. Und weil das so ist, wurden in der Sache mal wieder derart verästelte Entscheidungswege zurückgelegt, dass sie HSViger nicht sein könnten und sogar geübte Leser von Kafka-Romanen überfordern dürften: Polzin war, erstens, einfach vorhanden – und zweitens kamen die Verantwortlichen um den Hamburger Sportvorstand Stefan Kuntz aus dieser komplizierten Nummer einfach nicht mehr raus.
MeinungHamburger SV:Hin und her, drüber und drunter – warum die Trainerentscheidung beim HSV schon wieder Fragen aufwirft
Kommentar von Thomas Hürner, Hamburg
Lesezeit: 2 Min.

Gegen die Beförderung von Merlin Polzin zum Cheftrainer beim HSV ist grundsätzlich nichts einzuwenden – wenn die Vorgeschichte dieser Personalie nur nicht so widersprüchlich gewesen wäre.

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