Es gibt diese Geschichten im Sport, die so ausgeschmückt und auf Übergröße aufgepumpt werden, dass sie sich ins Mythische verkehren. Bei der Tour de France wurden solche Legenden fast immer in Bergen erschaffen: Am schroffen Tourmalet in den Pyrenäen, in den von wilden Fanhorden belagerten Kehren von Alpe d’Huez. Am Mont Ventoux, der sich in einen gigantischen Gedenkstein verwandelte, als der mit Aufputschmitteln vollgepumpte Tom Simpson dort 1967 tot vom Rad fiel. Oder auf dem erhabenen, weil so ewig langen wie hohen Col du Galibier in den Alpen, mit seiner so gar nicht erhabenen Abfahrt, die sich wie eine Giftschlange durch das raue Felsmassiv schlängelt. Den Spanier Francisco Cepeda hat sie im Jahr 1935 nach einem Sturz das Leben gekostet. Was dort vor 89 Jahren genau geschah? Auch darum ranken sich Mythen wie die Latschenkiefern hinauf zum Gipfel.
Tour de France:Die Giftnatter des Galibier
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Die Tour de France überschreitet Grenzen: Am Dienstag erfolgt die Überfahrt von Italien nach Frankreich, ehe es auf einen der höchsten Pässe der Rundfahrt in 2642 Metern Höhe geht. Für die Favoriten steht die erste große Alpenprüfung an.
Von Korbinian Eisenberger, Turin

Tour de France und Marco Pantani:Für immer „Il pirata“
Die Tour de France macht Station in Marco Pantanis Heimatort Cesenatico, wo seine Familie bis heute lebt. Die zweite Etappe zeigt, welche Bedeutung der vor zwanzig Jahren verstorbene Radsportler für Italien hatte und hat. Ein Treffen mit seinen Eltern.
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