Tour de France:Tony Martin gibt nach erneutem Sturz auf

Tour de France: Hatte sich gerade erst von den Folgen seines Sturzes zum Tour-Auftakt erholt: Tony Martin.

Hatte sich gerade erst von den Folgen seines Sturzes zum Tour-Auftakt erholt: Tony Martin.

(Foto: AP)

Der deutsche Radprofi kam zu Beginn der Mont-Ventoux-Etappe abermals zu Fall. In Tokio soll während Olympia wieder der Corona-Notstand ausgerufen werden.

Meldungen im Überblick

Radsport, Tour de France: Tony Martin hat bei der 108. Tour de France nach einem weiteren schweren Sturz aufgegeben. Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister kam am Mittwoch auf der elften Etappe von Sorgues nach Malaucène eine halbe Stunde nach dem Start zu Fall. Die Ursache blieb zunächst unklar. Von den TV-Kameras wurde lediglich eingefangen, wie Martin mit aufgeschürftem rechten Oberschenkel am Straßengraben saß und behandelt wurde. Dann begab sich der 36-Jährige in einen Krankenwagen.

Der gebürtige Cottbuser war bereits auf der ersten Etappe zu Fall gekommen, als er mit dem Pappschild einer Zuschauerin kollidiert war. Martin hatte sich dabei Prellungen und Schürfwunden zugezogen. Nach dem Ausstieg seines Kapitäns Primoz Roglic sollte Martin den Dänen Jonas Vingegaard im Gesamtklassement unterstützen. Im Zeitfahren auf der vorletzten Etappe wollte der Routinier noch einmal selbst auf Ergebnis fahren.

Tennis, Wimbledon: Der Weltranglistenerste Novak Djokovic hat zum zehnten Mal das Halbfinale in Wimbledon erreicht. Der fünfmalige Sieger aus Serbien bezwang den Ungarn Marton Fucsovics am Mittwoch in London 6:3, 6:4, 6:4 und schaffte ungefährdet seinen 100. Profisieg auf Rasen. "Es war eine solide Leistung", sagte Djokovic unmittelbar danach. In seinem 41. Halbfinale bei einem der vier wichtigsten Turniere trifft der 34-jährige Serbe an diesem Freitag entweder auf den Kanadier Denis Shapovalov oder den Russen Karen Chatschanow.

Olympia, Geisterspiele: In Tokio soll während der Olympischen Sommerspiele (23. Juli bis 8. August) wieder der Corona-Notstand ausgerufen werden. Über entsprechende Pläne der japanischen Regierung berichteten lokale Medien am Mittwoch übereinstimmend. Damit werden Geisterspiele in Japan immer wahrscheinlicher. In Japan steigen gut zwei Wochen vor der Eröffnungsfeier am 23. Juli die Infektionszahlen wieder an. Am Mittwoch wurden für die Hauptstadt 920 neue Fälle vermeldet, das ist der Höchstwert seit dem 13. Mai (1010). Die neuen Notfallmaßnahmen sollen voraussichtlich bis zum 22. August gelten, also bis über das Ende der Spiele am 8. August hinaus. Es ist der insgesamt vierte Corona-Notstand für Tokio.

Die Maßnahmen könnten erheblichen Einfluss auf die Zuschauer-Pläne der Organisatoren haben. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo News berichtete unter Berufung auf einen hochrangigen Regierungsbeamten, dass es nun wahrscheinlich sei, dass die Olympischen Spiele hinter verschlossenen Türen stattfinden würden. Im Juni war ein Limit von 10.000 Fans oder die Hälfte der Kapazität jedes Austragungsortes festgelegt worden. Angesichts der angespannten Corona-Situation waren zuletzt aber auch wieder Geisterspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit in den Fokus gerückt.

Radsport, Tour de France: Mark Cavendish hat seinen dritten Etappensieg bei der 108. Tour de France gefeiert und ist nur noch einen Erfolg vom Rekord von Eddy Merckx entfernt. Der Brite gewann am Dienstag die 190,7 Kilometer lange zehnte Etappe in Valence vor den Belgiern Wout van Aert und Jasper Philipsen. Bester Deutscher war André Greipel als Siebter. An der Spitze der Gesamtwertung steht weiterhin der Slowene Tadej Pogacar mit einem Vorsprung von 2:01 Minuten auf den Australier Ben O'Connor. Dritter ist der Kolumbianer Rigoberto Uran, der 5:18 Minuten zurückliegt.

Für Cavendish war es der insgesamt 33. Tagessieg bei der Tour. Die Bestmarke hält die belgische Rad-Legende Merckx mit 34 Erfolgen. Darüber reden wollte Cavendish nicht. Viel lieber stellte er seine Teamkollegen in den Mittelpunkt: "Ich bin ein gesegneter Mann. Ich bin glücklich und demütig, dass ich solche Fahrer habe, die mich zum Ziel bringen. Ich bin absolut stolz, es könnte nicht besser sein." Drei Möglichkeiten für einen Etappensieg bieten sich dem 36-Jährigen bei dieser Tour noch - die erste schon am Donnerstag in Nimes. Weitere Chancen auf die Einstellung des Merckx-Rekords hat "Cav" auf der 19. Etappe sowie beim Tour-Finale auf den Champs-Elysees am 18. Juli.

Basketball, FC Bayern: Nationalspieler Andreas Obst schließt sich dem deutschen Pokalsieger und EuroLeague-Teilnehmer Bayern München an. Wie der Klub am Dienstag bestätigte, unterschrieb der 24-Jährige nach der geglückten Olympia-Qualifikation mit der Nationalmannschaft einen Vertrag bis 2023. Der Shooting Guard hatte in der Basketball Bundesliga (BBL) zuletzt für ratiopharm Ulm gespielt, davor bereits für Bamberg, Gießen und Gotha. Obst habe "sich zu einem der besten deutschen Spieler entwickelt", sagte Bayern-Sportdirektor Daniele Baiesi. Er und Trainer Andrea Trinchieri, beide Italiener, kennen den gebürtigen Sachsen noch aus ihrer Zeit in Bamberg, weshalb Baiesi nun scherzhaft betonte: "Ganz wichtig für Italiener: Er hat geschworen, dass er nie mehr Pizza mit Ananas gegessen hat, seitdem er Andrea getroffen hat! Also ist es klar, dass wir ihm eine Chance geben."

Bundesliga, Zuschauer: Die Fußball-Fans dürfen sich auf eine Stadion-Rückkehr in der kommenden Bundesligasaison freuen. Mit Beginn der Spielzeit 2021/22 sollen unter bestimmten Voraussetzungen maximal 25 000 Zuschauer die Spiele im deutschen Profifußball verfolgen dürfen. Diesen Beschluss fassten am Dienstag die Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien. Die Arenen dürfen demnach zu maximal 50 Prozent ausgelastet werden, wobei die Gesamtzahl der Zuschauenden vorerst bei 25 000 gedeckelt ist. Eine Ausnahme: Rekordmeister Bayern München darf in der heimischen Allianz Arena vor höchstens 20 000 Fans spielen, weil Bayern aufgrund der Delta-Variante, steigender Fallzahlen in anderen Ländern und der erwartbaren Reiserückkehrerproblematik zunächst einen vorsichtigen Kurs bei der Wiederzulassung von Zuschauern fahren will und nur eine Auslastung von höchstens 35 Prozent erlaubt. Grundvoraussetzung für die Zuschauer-Rückkehr ist die Freigabe durch die zuständigen Behörden. Dabei werden die Inzidenzzahlen berücksichtigt, die nicht über 35 liegen dürfen. In Baden-Württemberg liegt die Obergrenze bei 50 Personen, die nicht geimpft oder nach einer Corona-Erkrankung genesen sind, müssen einen negativen Corona-Test vorlegen. Zudem sind die geltenden Hygieneregeln und das Abstandsgebot einzuhalten.

Formel 1, Australien: Der Große Preis von Australien findet auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht statt. Wie die Organisatoren am Dienstag mitteilten, musste das Rennen aufgrund der Einschränkungen und logistischen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Coronakrise abgesagt werden. Das traditionelle Auftaktrennen der Saison im Albert Park war zuvor bereits von März in den November verschoben worden. Dennoch soll die Saison wie geplant mit 23 Rennen zu Ende geführt werden. "Obwohl es enttäuschend ist, dass wir in dieser Saison nicht in Australien fahren werden, sind wir zuversichtlich, dass wir 2021 eine Saison mit 23 Rennen bieten können", sagte Stefano Domenicali, Geschäftsführer der Formel 1. Es gebe "eine Reihe von Optionen, um den Platz zu ersetzen", ergänzte er, in den "kommenden Wochen" werde eine Entscheidung fallen.

Bereits in der vergangenen Saison hatte das Rennen in Melbourne abgesagt werden müssen. "Es ist eine große Enttäuschung für alle Fahrer, dass wir im November nicht nach Australien kommen werden, aber wir verstehen die Gründe", sagte der australische McLaren-Pilot Daniel Ricciardo. Besonders die strengen Einreisebestimmungen inklusive verpflichtender zweiwöchiger Quarantäne waren ein Hauptgrund für die Absage. "Wir sind uns der Herausforderung bewusst, vor der Australien mit den aktuellen internationalen Reisebeschränkungen steht und wissen um die Bedeutung von Impfungen", sagte Paul Little, Vorsitzender des Veranstalters. Der Große Preis von Australien hätte am 21. November stattfinden sollen, auch das geplante Rennen der MotoGP Ende Oktober wurde abgesagt.

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