Tour de France:Contador jetzt in Gelb

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Eine Panne wurde Andy Schleck zum Verhängnis: Dass ihm die Kette heruntersprang, nutzte Vorjahressieger Alberto Contador gnadenlos aus - und fährt im Gelben Trikot weiter.

Andy Schleck hat das Gelbe Trikot der 97. Tour de France nach einem technischem Defekt verloren. Dem Luxemburger sprang am letzten Berg der 187,5 km langen Etappe die Kette herunter, was sein Kontrahent, der Vorjahressieger Alberto Contador, zu einer Attacke nutzte - erfolgreich: In der Gesamtwertung liegt der Spanier nach 15 Etappen nun acht Sekunden vor Schleck und darf sich das begehrte maillot jaune überstreifen.

Dank eines technischen Defekts des Gesamtführenden Andy Schleck darf nun Vorjahressieger Alberto Contador im Gelben Trikot weiterfahren. (Foto: rtr)

Der geschlagene Schleck kochte vor Wut. "Er bekommt dafür sicher keinen Fairplay-Preis. Mein Bauch ist voller Ärger. Ich werde dafür Revanche nehmen", sagte Schleck mit giftigem Blick in Richtung Contador. Der Spanier hatte das technische Malheur des bisherigen Spitzenreiters ausgenutzt. Die wohl einscheidendste Szene dieser Tour de France ereignete sich im Anstieg zum Port de Bales knapp 20 km vor dem Ziel, als Schleck bei einer eigenen Attacke die Kette heruntersprang. Während Schleck sein Rad mit zittrigen Fingern wieder reparierte, zog Contador mit starrem Blick unbeeindruckt davon und erreichte 39 Sekunden vor seinem großen Rivalen das Ziel. Acht Sekunden liegt der Vorjahressieger nun vor Schleck.

"Ich habe versucht, die Kette so schnell wie möglich wieder raufzulegen. Ich bin eine gute Abfahrt gefahren, aber allein hatte ich keine Chance", sagte Schleck. Er erstürmte den Berg der höchsten Kategorie, überquerte den Pass 20 Sekunden nach Contador und stürzte sich mit vollem Risiko in die Abfahrt. Allerdings schien der 25-Jährige sein Pulver zu früh verschossen zu haben. Der Rückstand zu Contador wuchs auf den letzten Kilometern wieder an, das Gelbe Trikot war verloren.

Den Tagessieg auf der zweiten Pyrenäen-Etappe sicherte sich unterdessen nach langer Solo-Fahrt der Ausreißer-König Thomas Voeckler. Der für seine langen Fluchten bekannte Franzose gewann als Solist vor dem Italiener Alessandro Ballan und dem Spanier Aitor Perez die Teilstrecke von Pamiers nach Bagneres-de-Luchon. Am Dienstag steht die erste von zwei Überquerungen des Col du Tourmalet auf dem Programm. Auf der 199,5 km langen Etappe von Bagneres-de-Luchon nach Pau müssen die Tour-Teilnehmer zwei Berge der ersten und neben dem Tourmalet noch einen weiteren Berg der höchsten Kategorie überqueren. Der letzte Pass liegt allerdings 50 km vor dem Ziel, so dass sich in der Gesamtwertung wohl keine große Veränderungen ergeben werden.

© sueddeutsche.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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