Tour de France:Froome gab mehr als ein Dutzend Dopingproben ab

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Blieb trotz seiner Dominanz bisher von öffentlichen Dopinganschuldigungen verschont: Chris Froome. (Foto: REUTERS)

Der Brite ist bei der aktuellen Tour de France 13 Mal abseits der Rennen kontrolliert worden. Bamberg verliert seinen besten Basketballer. Die deutschen Tennisspieler treffen in der Abstiegsrelegation auf Polen.

Tour de France, Chris Froome: Titelverteidiger Chris Froome hat bei der 103. Tour de France bislang mehr als ein Dutzend Dopingproben abgegeben. Wie Sky-Teamchef David Brailsford am zweiten Ruhetag in Hinterfilgen/Schweiz auf Nachfrage erklärte, sei Froome 13 Mal abseits der Rennen kontrolliert worden. Hinzu kämen obligatorische Tests nach den Etappen. So sei Froome etwa nach jedem Tagesabschnitt im Gelben Trikot noch im Zielbereich kontrolliert worden. Im Gegensatz zu vergangenen Jahren sieht sich Froome trotz seiner Dominanz kaum öffentlichen Dopinganschuldigungen ausgesetzt. Brailsford sieht den Grund dafür vor allem in im Vorjahr veröffentlichten Leistungsdaten des 31-Jährigen.

Den schwierigen Alpenetappen blickt Froome optimistisch entgegen. "Wir sind bereit für die Herausforderung und freuen uns auf den letzten Block. Mein Ziel war es, in der dritten Woche mein Leistungsmaximum zu erreichen. Ich denke, ich bin auf einem guten Weg", sagte Froome. Am Mittwoch steht die erste schwierige Alpenetappe an. Über 184,5 Kilometer führt der Kurs von Bern zur Bergankunft in Finhaut-Emosson. Froome führt das Gesamtklassement mit 1:47 Minuten vor dem Niederländer Bauke Mollema (Trek-Segadredo) an.

Basketball, Brose Bamberg: Nackenschlag für Brose Bamberg: Wie der Basketball-Meister mitteilte, hat Top-Spieler Brad Wanamaker fristgerecht eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2017 laufenden Vertrag gezogen. Der 26 Jahre alte US-Amerikaner, der in der abgelaufenen Saison zum wertvollsten Spieler der Liga gewählt worden war, wechselt mit sofortiger Wirkung in die Türkei zu Darussafaka Dogus Istanbul. "Jeder hätte sich gewünscht, dass er noch ein Jahr bei uns spielt. Wir haben sehr viel dafür getan, ihn zum Umdenken zu überzeugen", sagte Brose-Geschäftsführer Rolf Beyer: "Brad hat allerdings geäußert, den nächsten sportlichen Schritt machen zu wollen. Das akzeptieren wir. Er hat in den vergangenen zwei Jahren alles für den Verein getan und einen wesentlichen Beitrag zu den Erfolgen in dieser Zeit geleistet." Der Guard kam 2014 vom italienischen Erstligisten Giorgio Tesi Pistoia nach Bamberg. Mit den Franken gewann er 2015 und 2016 die Meisterschaft, dabei verzeichnete er 13,5 Punkte und 4,5 Assists im Schnitt.

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Tennis, Davis Cup: Die deutschen Tennis-Männer dürfen sich über ein Heimspiel im Abstiegskampf freuen. Die Mannschaft um Philipp Kohlschreiber und Alexander Zverev trifft in den Playoffs vom 16. bis 18. September vor heimischem Publikum auf Außenseiter Polen. Das ergab die Auslosung am Dienstag am Sitz des Weltverbandes ITF in London. Der Austragungsort und der Belag sollen noch in dieser Woche bekanntgegeben werden. "Zunächst ist es schön, dass wir dieses wichtige Relegationsspiel gegen Polen zu Hause austragen können. Mit der Unterstützung unseres Publikums bin ich mir sicher, dass wir eine gute Chance haben, mit unserem Team nächstes Jahr weiterhin in der Weltgruppe zu spielen", sagte der deutsche Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann. Bester polnischer Spieler ist aktuell der frühere Wimbledon-Halbfinalist Jerzy Janowicz auf Platz 149 der Weltrangliste.

Olympia, Katharina Molitor: Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor ist mit ihrer einstweiligen Verfügung gegen den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gescheitert. "Frau Molitor hat für ihr Recht gekämpft und leider verloren", bestätigte Molitors Anwalt Paul Lambertz der Rheinischen Post (Dienstagausgabe). "Die Gerichte billigen dem DOSB ein weites Ermessen bei der Nominierung zu, was dieser bis zur Grenze der Willkür ausüben kann, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen", führte Lambertz aus. Molitor (32) wollte vor dem Landgericht Frankfurt/Main ihr Startrecht für die Olympischen Spiele (5. bis 21. August) in Rio de Janeiro durchsetzen. "Wir hätten gerne alle vier Weltklasse-Speerwerferinnen nominiert, haben aber nur drei Plätze und mussten deshalb eine Auswahl treffen", sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper in einer Reaktion: "Dabei haben wir uns ausschließlich an den Nominierungsrichtlinien orientiert und damit an den dort im vorgegebenen Zeitraum geworfenen Weiten."

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte in der Vorwoche bekanntgegeben, dass Christina Obergföll (Offenburg) als dritte Speerwerferin nach der deutschen Meisterin Christin Hussong (Zweibrücken) und EM-Silbergewinnerin Linda Stahl (Leverkusen) nach Rio reisen wird. Molitor sah ihre Ergebnisse vom DOSB falsch bewertet und ging deshalb juristisch gegen die Entscheidung vor. Obergföll habe dabei "eindeutig vor Katharina Molitor gelegen und war auch vom Deutschen Leichtathletik-Verband vorgeschlagen worden", argumentierte Vesper.

Tour de France: Weltmeister Peter Sagan hat die 16. Etappe der Tour de France gewonnen. Der Slowake vom Team Tinkoff setzte sich am Montag im Sprint in Bern im Fotofinish vor dem Norweger Alexander Kristoff (Katusha) durch und feierte den dritten Tagessieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt. John Degenkolb verpasste auf dem 209 Kilometer langen Teilstück von Moirans-en-Montagne in die Schweizer Hauptstadt seinen ersten Tour-Erfolg knapp. Im Kampf um das Gelbe Trikot verteidigte der Brite Chris Froome den Vorsprung an der Spitze vor Bauke Mollema aus den Niederlanden. Ehe es in den Alpen zur Entscheidung kommt, steht am Dienstag der zweite Ruhetag an.

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