Süddeutsche Zeitung

Tour de France:Drunter und drüber

Tour-Organisator Patrice Clerc will die Frankreich-Rundfahrt ohne den Radsport-Weltverband durchführen. Deren Präsident Pat McQuaid nennt die Pläne "lächerlich".

Die Tour-Organisation ASO plant eine Reform der Frankreich-Rundfahrt ohne den Radsport-Weltverband UCI. ASO-Chef Patrice Clerc sagte am Samstagmittag, dass es Ende Oktober ein Treffen geben werde, "mit allen, die eine Veränderung in dem Sport wollen". Nach jetzigem Stand soll die UCI nicht dabei sein. "Der UCI fehlt jede Klarheit, jede Transparenz und sie ist zutiefst gewissenlos", sagte Clerc und forderte die UCI-Oberen zum Rücktritt auf.

"Da ist lächerlich", sagte UCI-Präsident Pat McQuaid der Nachrichtenagenur Reuters. "Es steht ihm nicht zu, das zu verlangen. Nur der UCI-Kongress kann das."

Die ASO wirft dem Weltverband vor, die Unterlagen bereits vor dem Tour-Start in der Hand gehabt zu haben, die zum Skandal um den ausgeschlossenen Führenden Michael Rasmussen (Dänemark/Rabobank) führten. "Ich bin von den Führungskräften verraten worden", meinte Tour-Chef Christian Prudhomme.

Die ASO will nun ein unabhängiges System aufbauen mit einem eigenen Ethik-Code. Nähere Einzelheiten nannte Clerc nicht. "Wünschenswert wäre es natürlich, wenn möglichst viele Teams unterschreiben. Aber wenn weniger Teams am Start sind, dann soll es so sein", sagte der Franzose. Clerc und Prudhomme hatten der UCI bereits in den vergangenen Tagen immer wieder Versagen im Anti-Doping-Kampf vorgeworfen.

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